WISSENSCHAFT UND BILDUNG
Raumschiff „Chang'e-3“ auf dem Erdtrabanten angekommen
Baku, den 14. Dezember (AZERTAG). Die Volksrepublik China steigt in den Kreis der Nationen auf, die auf dem Mond gelandet sind. Das Raumschiff „Chang'e-3“ ist auf dem Erdtrabanten angekommen. Zuvor war dies nur den USA und der Sowjetunion gelungen.
Erstmals ist ein chinesisches Raumschiff auf dem Mond gelandet. „Chang'e-3“ setzte am Samstag um 14.11 Uhr Mitteleuropäischer Zeit in der sogenannten Regenbogenbucht (lateinisch Sinus Iridum) auf. Im Kontrollzentrum in Peking brach spontaner Jubel aus. China ist damit nach den USA und der früheren Sowjetunion die dritte Nation, der eine Mondlandung gelungen ist. Vor 37 Jahren hatte zuletzt die sowjetische Sonde „Luna 24“ den Mond erreicht.
Das Landemanöver hat insgesamt elf Minuten gedauert. Schon nach acht Minuten sendete „Chang'e-3“ die ersten Fotos vom Mond. Anschließend habe das Raumschiff sanft aufgesetzt, wie chinesische Staatsmedien berichten. Als erstes seien die Solarsegel ausgeklappt worden, um das Landefahrzeug mit Strom zu versorgen. Später soll der Rover „Yutu“ („Jadehase“) ausgesetzt werden und drei Monate lang die Mondoberfläche erforschen.
„Yutu“ ist ein goldfarbenes Fahrzeug mit sechs Rädern und Solarpaneelen, das mit einem Tempo von bis zu 200 Metern pro Stunde über den Mond rollen und Steigungen von bis zu 30 Prozent bewältigen soll. Sein Name geht zurück auf ein weißes Kaninchen aus der chinesischen Mythologie, das als Haustier der Mondgöttin Chang'e auf dem Mond lebte. Der Name war in einer Internet-Befragung ausgewählt worden, an der 3,4 Millionen Menschen teilnahmen.
Das unbemannte Mondfahrzeug ist der nächste Schritt des chinesischen Raumfahrtprogramms, das bis 2020 den Aufbau einer dauerhaften Weltraumstation vorsieht. Für Peking ist das vom Militär verantwortete Raumfahrtprogramm ein Symbol für das wachsende internationale Gewicht des Landes sowie die wissenschaftliche und technische Aufholjagd gegenüber dem Westen und Russland. Das ehrgeizigste Vorhaben der chinesischen Raumfahrt ist die Entsendung eines Taikonauten, wie Astronauten in China genannt werden, zum Mond. Ein Zieldatum dafür gibt es noch nicht.
Die europäische Raumfahrtagentur Esa unterstützt den unbemannten Mondflug mit Kommunikation und genauen Positionsbestimmungen.