GESELLSCHAFT
Sanfte Behandlungsverfahren
Baku, 24. November, AZERTAG
Schmerzen, Fieber, Müdigkeit: Kinder leiden besonders unter den Symptomen einer Krankheit – doch noch mehr Angst haben sie häufig vor dem Arzt. Mögen Spritzen, Pillen oder gar eine Operation auch die Heilung bringen, für viele junge Patienten sind sie der blanke Horror und sorgen schon Tage im Voraus für Alpträume und Diskussionen.
Dabei gibt es oft eine schonende Lösung: sanfte Behandlungsverfahren, die auf andere Verfahren als die übliche Schulmedizin setzen und dadurch nicht bedrohlich auf Kinder wirken. Sie zielen auch darauf ab, die Nebenwirkungen üblicher Medikamente zu vermeiden und so den Eltern ein besseres Gefühl zu geben. Diese Heilmethoden gelten als schonend und erfolgreich:
Kleine Nadeln, große Wirkung: Eine sinnvolle und sanfte Behandlungsmethode ist die Akupunktur, bei der der Körper durch Nadelstiche zur Heilung von Beschwerden angeregt wird. Sie ist bewährt bei Leiden wie Beschwerden der Lendenwirbelsäule, Kopfschmerzen und Schlafstörungen. Einzig: Arzt und Eltern müssen dem jungen Patienten die Angst vor den scheinbar schmerzhaften Nadeln nehmen. Dazu sollten sie wissen, dass Akupunkturnadeln für Kinder extrem dünn und dadurch kaum zu spüren sind.
Körper und Seele in Einklang bringen – das ist das Prinzip der anthroposophischen Medizin, in der sich viele sanfte Heilverfahren sammeln. Viele davon sind für Kinder geradezu wie gemacht, etwa die Mal-, Musik- und Gestaltungstherapie. Vorteil: Die Methoden, die vor allem bei psychisch verursachten Krankheiten zum Einsatz kommen, wirken ganz und gar nicht wie ein Arzttermin und sind dadurch praktisch angstfrei. Weitere Verfahren sind spezielle Massagen und Gymnastik.
„Du wirst jetzt gaaaanz müde…“: Gerade Kindern fällt es leicht, sich vom Entspannungsritual einer Hypnose einnehmen zu lassen und schließlich den Eingebungen des Hypnotiseurs zu folgen. Hat sich das Kind in Trance versetzen lassen, spricht es in der Regel gut auf die Behandlung an. Das Verfahren hilft bei vielerlei Komplikationen – etwa in der Schmerztherapie, als Narkoseverfahren bei Operationen oder bei Sprachstörungen.
Kügelchen statt Medikamentencocktail – davon lassen sich Jungen und Mädchen meist einfach überzeugen. Bei der Homöopathie werden pflanzliche Mittel in möglichst geringen Dosen verabreicht. Ärzte mit Einfühlungsvermögen können Kindern die angenehm schmeckenden Mittel üblicherweise gut verabreichen. Besonders in Deutschland ist das Verfahren beliebt und wird auch von der Krankenkasse erstattet. Bewährt hat sich die Homöopathie auf Gebieten wie Allergien, chronischen Erkrankungen und Abwehrschwächen – und ersetzt so häufig Verfahren mit Spritzen und hohen Medikamentendosen.
Viele Kinder leiden unter vergrößerten Gaumenmandeln und mussten sich bislang häufig einer unangenehmen Entfernung unterziehen. Bei der Tonsillotomie werden die Gaumenmandeln unter anderem mittels Laser nur zum Teil entfernt. Durch diese Operationsmethode treten Nachblutungen seltener auf, die Schmerzen werden minimiert und die jungen Patienten können meist direkt nach dem Eingriff wieder nach Hause.