WELT
Schweizer Solarflieger „Solar Impulse 2“ muss nach seiner außerplanmäßigen Zwischenlandung in Japan repariert werden
Baku, 4. Juni, AZERTAC
Rückschlag auf geplanter Weltumrundung. Das mit Sonnenenergie betriebene Flugzeug „Solar Impulse 2“ muss in Japan repariert werden - der Sprung über den Pazifik verzögert sich.
Der Schweizer Solarflieger „Solar Impulse 2“ muss nach seiner außerplanmäßigen Zwischenlandung in Japan repariert werden. Bei der Landung auf dem Flughafen Nagoya sei die rechte Tragfläche durch den Wind beschädigt worden, berichteten japanische Medien am Donnerstag unter Berufung auf das Team um den Abenteuerer André Borschberg.
Der Sonnenflieger werde voraussichtlich Mitte Juni weiterfliegen können. Zunächst müssten Ersatzteile aus der Schweiz beschafft werden, hieß es. Borschberg hatte die bisher längste Etappe über 8172 Kilometer von China nach Hawaii wegen einer Schlechtwetterfront über dem Pazifik abbrechen müssen. Er war Montagnacht Ortszeit in Nagoya gelandet.
Das einsitzige Karbonfaser-Flugzeug mit den riesigen Flügeln und einem nur 3,8 Kubikmeter kleinen Cockpit wird ausschließlich von Sonnenenergie angetrieben. Mehr als 17.000 Solarzellen auf den Flügeln zapfen die Energie für die vier Elektromotoren ab.
Borschberg und der zweite Pilot Bertrand Piccard lösen einander bei den Etappen ab. Vor ihnen liegt die schwierigste Etappe: Die Querung des Pazifiks mit nur einer Zwischenlandung auf Hawaii. Allein der Flug von Japan nach Hawaii wird etwa fünf Tage dauern. So weit ist noch kein Solarflugzeug an einem Stück geflogen.
„Wenn alles schief läuft...“ - Mit Yogatechniken und Gymnastik im Liegen wollen sich die Piloten im Cockpit fit und wach halten: Er kann maximal 20 Minuten am Stück schlafen. An Bord des leichten Experimentalfliegers gibt es sogar eine Toilette.
Auf einen eventuellen Notfall bei der Pazifik-Überquerung hatte sich Borschberg intensiv vorbereitet: „Wenn alles schief läuft, kann ich immer noch mit dem Fallschirm, einem Rettungsboot und Versorgungsgütern abspringen“, hatte Borschberg berichtet.
Zusammen mit seinem Flugpartner, dem Luftfahrtpionier Bertrand Piccard, hätte er mit der deutschen Marine geübt, wie man mit dem Fallschirm aus einem Flugzeug springt, mit der Situation umgeht und überlebt. „Aber hoffentlich muss ich nicht auf dieses Training zurückgreifen“, sagte Borschberg.
Der Flug begann am 9. März in den Vereinigten Arabischen Emiraten und führte mit Zwischenstopps in Oman, Indien und Burma nach China. Die Maschine soll zum Ende hin auch den Atlantik in vier Tagen überqueren. Insgesamt soll das Flugzeug 35.000 Kilometer zurücklegen.