WELT
Syriens Präsident Assad spricht von „Komplott“
Baku, den 20. Juni (AZERTAG). Assad hat die Proteste gegen seine Regierung als Komplott gebrandmarkt. Er lehnt politische Reformen unter dem Druck von „Sabotage und Chaos“ ab.
Der syrische Präsident Baschar al-Assad hat angesichts der Krise in seinem Land zu einem „nationalen Dialog“ aufgerufen. In einer vom Staatsfernsehen übertragenen Rede an die Nation sagte Assad, der Dialog könne zu „Änderungen der Verfassung oder einer neuen Verfassung“ führen.
Bei den Reformen gebe es keinen Aufschub, wie manche dächten. Der Reformprozess sei im Interesse der Nation, und kein „vernünftiger Mensch“ könne gegen den „Volkswillen“ sein. Assad versicherte, die für das Blutvergießen in Syrien Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und erklärte, der syrischen Wirtschaft drohe der „Kollaps“.
In seiner langen Rede in der Universität Damaskus hatte Assad zuvor die anhaltenden Proteste gegen seine Regierung als „Komplott“ gebrandmarkt und politische Reformen unter dem Druck von „Sabotage und Chaos“ abgelehnt. Der Widerstand gegen das laufende „Komplott“ werde Syrien jedoch nur noch stärker machen, sagte er.
Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte kamen bislang bei der Niederschlagung der Proteste durch die Sicherheitskräfte mehr als 1300 Zivilisten und mehr als 340 Sicherheitskräfte ums Leben. Mehr als 10.000 Syrer flohen bisher vor der Gewalt in die benachbarte Türkei.