WELT
Syrische Armee attackiert Rebellenhochburg Homs
Baku, den 6. Februar (AZERTAG). Die Gewalt in Syrien scheint weiter zu eskalieren. Regierungstruppen griffen am Montagmorgen erneut die Stadt Homs im Zentrum des Landes an und töteten dabei mehrere Menschen.
Wie aus ausländischen Presseberichten hervorgeht, seien beim intensiven Beschuss 50 Menschen ums Leben gekommen. Die Angriffe richteten sich nach Angaben der Opposition gegen die Stadtviertel Baba Amro und Inschaat. Die Widerstandsgruppen rechneten nun mit einer Großoffensive der Truppen von Staatschef Baschar al-Assad.
Die arabische Nachrichtensender al-Dschasira und al-Arabija berichteten live aus der belagerten Stadt. Auf den Bildern waren Explosionen zu hören, zudem stieg vielerorts Rauch über den Gebäuden auf. Sieben Wohnhäuser seien zerstört worden, sagte ein Augenzeuge dem Sender al-Arabija. Weitere Augenzeugen berichteten, die Armee setze Raketenwerfer und Hubschrauber ein.
Homs ist ein Zentrum des Widerstands gegen die syrische Staatsführung. Bereits am Freitag sollen in Homs nach Oppositionsangaben mehr als 200 Menschen von der Armee getötet worden sein. Oppositions- und Menschenrechtsgruppen sprachen vom bislang blutigsten Tag seit Beginn des Aufstands gegen Präsident Assad vor elf Monaten. Dessen Regime wies die Berichte über den Großangriff zurück.
Eine Resolution, die ein Ende der Gewalt und den Rücktritt von Assads Kabinett forderte, war am Wochenende im Uno-Sicherheitsrat am Veto Russlands und Chinas gescheitert. Die Blockade der beiden Länder löste weltweit Empörung und Kritik aus. Die syrische Opposition sprach von einer „Lizenz zum Töten“. Der Syrische Nationalrat machte die beiden Staaten für „die Eskalation des Völkermords“ in Syrien verantwortlich.