WELT
Syrischer Eindringling reist mit Bus bis Tel Aviv
Baku, den 17. Mai (AZERTAG). Ein in Syrien lebender Palästinenser ist bis tief ins israelische Hinterland eingedrungen. Die Behörden ließ er wissen, dies sei "Palästina, nicht Israel".
Ein Palästinenser, der am sogenannten Nakba-Tag die Grenze zu den israelisch besetzten Golanhöhen gestürmt hatte, ist bis nach Tel Aviv vorgedrungen.
Hassan Hidschasi ist die lange Reise von Syrien bis Tel Aviv gelungen. Ein israelischer Polizeisprecher bestätigte am Dienstag, der 28-Jährige habe sich am Vorabend der Polizei gestellt. Er habe sich seinen Traum erfüllen wollen, das Geburtshaus seiner Vorfahren im Tel Aviver Vorort Jaffa zu besuchen, sagte der Enkel palästinensischer Flüchtlinge über seine gut 200 Kilometer lange Fahrt im Feindesland.
Zwischen Syrien und Israel herrscht offiziell noch der Kriegszustand, Syrer können deshalb kaum regulär ins Nachbarland einreisen.
Einen Teil des Wegs habe er sogar in einem öffentlichen Bus zurückgelegt und dabei in der Nähe israelischer Elitesoldaten gesessen.
„Dies ist unser Land, dies ist nicht Israel, es ist Palästina“, sagte der junge Mann israelischen Journalisten, die vor der Polizeistation in Tel Aviv warteten. „Ich will nicht zurück nach Syrien, ich will in meinem Dorf bleiben“, erklärte der Mitarbeiter des syrischen Erziehungsministeriums. „Mein Großvater ist in Jaffa geboren.“
Dieser Traum wird jedoch kaum in Erfüllung gehen: Der israelische Polizeisprecher Mickey Rosenfeld sagte, man werde den Mann vermutlich in Kürze nach Syrien ausweisen.