WELT
Thailands Kronprinz löst Flugzeug doch selbst aus
Baku, den 1. August (AZERTAG). Maha Vajiralongkorn will den Streit um sein gepfändetes Flugzeug beilegen und setzt sein Privatvermögen ein – der Zwist gefährde seinen Ruf.
Der thailändische Kronprinz Maha Vajiralongkorn hat im Streit um seine von der bayerischen Justiz gepfändete Boeing 737 eine Auslösung der Maschine mit Geld aus seinem persönlichen Vermögen angeboten.
Der Kronprinz ließ am Sonntagabend erklären, er habe nichts mit den Forderungen des in Konkurs gegangenen Bauunternehmens Walter Bau an den thailändischen Staat zu tun. Der Zwist gefährde aber seinen Ruf. Unklar blieb in der Erklärung, wie viel der Prinz zu zahlen bereit ist.
Die Prinzen-Boeing war am 12. Juli am Münchner Flughafen auf Antrag des Insolvenzverwalters von Walter Bau gepfändet worden. Das Landgericht Landshut legte die Auslösungssumme auf 20 Millionen Euro fest.
Hintergrund sind ausstehende Zahlungen des thailändischen Staates für den Bau einer 26 Kilometer langen Autobahn zum Flughafen Don Muang in Bangkok. Die Anfänge des Rechtsstreits liegen mehr als 20 Jahre zurück.
Thailand verweigerte die Bürgschaft von 20 Millionen Euro für das Flugzeug und erklärte, die Maschine sei das Privateigentum des Prinzen. Der Fall hatte für diplomatische Verwicklungen zwischen Berlin und Bangkok gesorgt. Der thailändische Außenminister Kasit Piromya war in der Sache nach Deutschland gereist und hatte die Pfändung als „großen Fehler“ bezeichnet. Die Königsfamilie genießt in Thailand höchste Verehrung, Kritik ist tabu.