WELT
Tote und Verletzte bei Selbstmordanschlag in Kabul
Baku, 27. November, AZERTAG
Ein Selbstmordattentäter hat in Kabul einen Autokonvoi der britischen Botschaft attackiert. Ein Brite und fünf Afghanen seien getötet worden, teilte die Polizei mit. 34 weitere Menschen seien verletzt worden, darunter fünf Kinder. Der britische Botschafter Richard Stagg befand sich offenbar nicht in dem zerstörten Geländewagen.
Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. Ziel seien „Truppen der ausländischen Invasoren“ gewesen.
Die Attacke ereignete sich im Osten der Stadt auf einer Hauptstraße, die Kabul mit der Stadt Dschalalabad verbindet. In dem Stadtteil befinden sich viele internationale Anlagen und Militäreinrichtungen.
Unklar war zunächst der genaue Verlauf des Attentats. Der stellvertretende Innenminister Mohammed Ajub Salangi sagte, der Attentäter habe sich auf einem Motorrad einem Konvoi mit ausländischen Soldaten genähert, bevor er seinen Sprengsatz zündete. Ein Sprecher der britischen Botschaft sagte, ein Fahrzeug der Vertretung sei angegriffen worden. Ein Polizist sprach von einem Angreifer in einem mit Sprengstoff beladenen Auto.
In den vergangenen Wochen hatten die Taliban in der Gegend Militärkonvois und Grundstücke ausländischer Firmen angegriffen. Am Montag waren zwei US-Soldaten bei einer Bombenexplosion getötet worden.
Ende des Jahres zieht sich die Isaf-Kampftruppe aus Afghanistan zurück. 12.000 Soldaten sollen im Land bleiben, um die einheimischen Sicherheitskräfte zu unterstützen. Beobachter befürchten eine weitere Zunahme der Gewalt nach dem Abzug der letzten Soldaten der internationalen Kampftruppe.