WELT
Türkischer Sportlehrer findet Delfin mit zwei Köpfen
Baku, den 13. August (AZERTAG). Ein türkischer Lehrer hat im Strandurlaub offenbar eine erstaunliche Entdeckung gemacht: Er fand einen toten doppelköpfigen Delfin. Siamesische Zwillinge sind bei Meeressäugern überaus selten.
Ein türkischer Sportlehrer hat in seinem Urlaub offenbar einen erstaunlichen Fund gemacht. Und ein Foto, das nun um die Welt geht. Das Foto zeigt den hellen Körper eines am Strand verendeten Delfins – mit zwei Köpfen.
Tugrul Metin war Anfang August in den Badeort Dikili an der türkischen Ägäisküste gereist, hundert Kilometer von Izmir entfernt. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP, die das Foto des Sportlehrers verbreitet.
Laut einem Bericht in der britischen Zeitung „The Telegraph“ habe der Urlauber den Körper des Delfins zunächst im Meer treiben sehen. Als der Delfin am Strand angespült wurde, sei er schockiert gewesen. Er hätte dem Anblick nicht getraut. Die Augen an beiden Köpfen des Delfins seien nicht voll ausgebildet gewesen, wird Metin zitiert. Das Tier sei etwa einen Meter lang gewesen. Metin habe die Polizei gerufen.
In türkischen Medien heißt es, dass der Körper des Delfins inzwischen den Meeresbiologen der Akdeniz-Universität in der Nähe der Stadt Antalya übergeben worden sei. Sie würden das Tier untersuchen.
Bei dem Delfin handelt es sich offensichtlich um einen siamesischen Zwilling. Das sei bei Säugetieren in der Wildnis äußert selten, schreibt der holländische Forscher Erwin Kompanje, der für die Annalen des Naturhistorischen Museums Rotterdam im Jahr 2005 einen ähnlichen historischen Fall dokumentierte.
Im Jahr 1917 sei in Wijk aan Zee an der niederländischen Küste ein totes Delfinweibchen mit zwei Köpfen angespült worden. Das Tier sei 1,25 Meter lang gewesen, der Körper sei dem Naturhistorischen Museum in Leiden übergeben und fotografiert worden, dann aber verschwunden – vermutlich in den Wirren am Ende des Zweiten Weltkriegs.
Der holländische Forscher schrieb, er habe in der Fachliteratur nach Fällen von siamesischen Zwillingen bei Meeressäugern gesucht. Bis zum Zeitpunkt seiner Arbeit fand er nur vier Erwähnungen. Alle handelten von Föten, die in toten Walen gefunden worden waren. Meeressäuger bekämen sehr selten überhaupt Zwillinge, schreibt Kompanje. Siamesische Zwillinge würden in wilden Säugetieren häufig vor der Geburt absterben.
Im Januar dieses Jahres konnten Wissenschaftler einen weiteren der seltenen siamesischen Zwillinge aus dem Meer betrachten. Das Magazin „National Geographic“ berichtete vom Fund eines jungen Grauwals mit zwei Köpfen und zeigte auch ein Bild. Fischer hätten das verendete Tier in den ersten Tagen des Jahres in der Lagune Ojo de Liebre im mexikanischen Bundesstaat Baja California treiben sehen. Der Wal sei knapp drei Meter lang gewesen, was darauf hindeute, dass das Tier zu früh zur Welt gekommen war. Von der Mutter hätten Forscher keine Spur entdeckt. Es sei unklar, ob sie die Geburt überlebt habe.