WELT
Tutanchamuns goldener Totenmaske ihre historische Identität zurückgegeben
Baku, 17. Dezember, AZERTAC
Wie AZERTAC unter Berufung auf die euronews berichtet, ist die goldene Totenmaske des Pharaos Tutanchamun nach einer komplizierten Restaurierung wieder in ihre Vitrine im Ägyptischen Museum in Kairo zurückgekehrt. Vor etwa einem Jahr war der Bart abgefallen, als Putzkräfte beim Reinigen der Vitrine gegen die Maske stießen. Sie befestigten den königlichen Zeremonialbart daraufhin eilig wieder mit Kunstharz. Jetzt wurde die blau-goldene Maske ein zweites Mal restauriert - diesmal fachmännisch und mit deutscher Unterstützung.
Seit Mittwochabend sei die Totenmaske der Öffentlichkeit wieder zugänglich, teilte die Düsseldorfer Gerda Henkel Stiftung mit. "Der goldenen Maske konnte auf diese Weise ihre historische Identität zurückgegeben werden", sagte der Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo, Professor Stephan Seidlmayer, bei einem Festakt im Ägyptischen Museum. Bei der Restaurierung habe man auch eine "Fülle neuer Erkenntnisse in Bezug auf die Herstellung und den Aufbau der Maske" gewonnen.
Nach Angaben des ägyptischen Antiquitätenministers Mamduh al-Damati wurde unter anderem eine goldene Röhre entdeckt, mit der der Bart an der Maske befestigt wurde. Die alten Ägypter hätten dafür Honigwachs verwendet, erklärte Al-Damati. Seinem Ministerium zufolge wurde bei der Restaurierung ebenfalls Honigwachs benutzt. Es zeichne sich dadurch aus, dass es leicht wieder entfernt werden könne.
Die Maske des ägyptischen Königs wiegt zwölf Kilogramm und ist gut 3000 Jahre alt. Die Restaurierungsarbeiten wurden zu gleichen Teilen vom Auswärtigen Amt und der Gerda Henkel Stiftung finanziert.
Das Grab des Pharaos Tutanchamun (um 1330 v.Chr.) war vom britischen Archäologen Howard Carter nach jahrelanger Suche 1922 in Tal der Könige bei Luxor entdeckt worden. Es war mit goldenen Masken, Möbeln und anderen Schätzen gefüllt. Die Totenmaske gehörte dabei zu den wertvollsten Funden.
Derzeit steht die Grabkammer des Pharaos erneut im öffentlichen Fokus: Infrarotmessungen zeigten, dass hinter einer Wand das Grab der Königin Nofretete liegen könnte. Noch hat sich der Verdacht allerdings nicht sicher bestätigt.