WELT
UNO kritisiert Australien
Baku, 8. August, AZERTAC
Wie AZERTAC unter Berufung auf ausländische Massenmedien berichtet, hat das Uno-Flüchtlingshilfswerk nach dem Tod eines Migranten in einem Camp in Papua-Neuguinea die Zustände in dem Lager kritisiert und sich "ernsthaft besorgt" geäußert. Australien müsse für die Sicherheit der Schutzbedürftigen sorgen.
Illegale Bootsflüchtlinge dürfen australischen Boden nicht betreten und werden auf der zu Papua-Neuguinea gehörenden Insel Manus und im Inselstaat Nauru untergebracht. Dort müssen sie bleiben - selbst wenn sie anerkannte Flüchtlinge und Asylbewerber sind. Allen Menschen, die nicht bereits aus dem Ausland einen Antrag gestellt haben, wird Asyl verweigert.
Rund 800 Menschen leben in dem Camp auf Manus, in dem Schulkinder einen 28-jährigen Iraner aufgehängt an einem Baum fanden. Er habe bereits schon einmal versucht, sich umzubringen und soll unter psychischen Problemen gelitten haben.
Menschenrechtsorganisationen hatten bereits in der Vergangenheit die Zustände in den Lagern und Australiens Asylpolitik immer wieder kritisiert. Ein Gericht in Papua-Neuguinea hatte das Flüchtlingscamp im vergangenen Jahr für rechtswidrig erklärt, im Oktober soll es nun aufgelöst werden. "Die drohende Schließung des Lagers und das Fehlen von Alternativen für die Menschen dort führen zu Verzweiflung bei den Asylsuchenden", erklärte das Uno-Flüchtlingshilfswerk. Australien müsse dringend realisierbare und humane Lösungen außerhalb von Papua-Neuguinea und Nauru finden.
Die US-Regierung unter Barack Obama hatte Australien in einer Vereinbarung zugesagt, 1600 der Bootsflüchtlinge aufzunehmen, wenn im Gegenzug besonders schutzwürdige Migranten mit familiären Bindungen in Australien aufgenommen werden.
Sein Nachfolger Donald Trump nannte die Vereinbarung während eines Telefonats mit Australiens Premierminister Malcom Turnbull den "schlechtesten Deal aller Zeiten". Es ist nicht klar, wie viele Flüchtlinge Washington aufnehmen wird.