WIRTSCHAFT
US-Konzern will Aromenhersteller Wild Flavors kaufen
Baku, den 5. Juli (AZERTAG). Im Geschäft mit Lebensmittelzutaten zeichnet sich eine milliardenschwere Übernahme ab. Der US-Konzern ADM will einem Bericht zufolge den deutschen Getränkearomen-Hersteller Wild Flavors kaufen. Das Geschäft soll 2,5 Milliarden Euro schwer sein.
Der Streit über einen Aromenstoff zwischen Ritter Sport und der Stiftung Warentest hat den Geschmackstoffhersteller Symrise ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Nun könnte dieses Unternehmen bald einen großen Konkurrenten bekommen. Denn der Lebensmittelzutatenhersteller Archer Daniels Midland (ADM) steht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge kurz vor der Übernahme des deutschen Aromenproduzenten Wild Flavors.
Der Kaufpreis belaufe sich auf 2,5 Milliarden Euro, berichtete die Agentur unter Berufung auf Insider. Damit habe ADM den japanischen Konkurrenten Ajinomoto ausgestochen. Sowohl eine ADM-Sprecherin als auch Wild Flavors wollten sich nicht äußern.
Das Heidelberger Unternehmen produziert eine Vielzahl von Düften, Aromen und Lebensmittelfarben auf natürlicher Basis, die bei der Nahrungsmittel- und Getränkeherstellung verwendet werden. Der US-Konzern ADM, der unter anderem zu den größten Verarbeitern von Getreide und Palmöl zählt, will sein Geschäft durch Zukäufe internationaler aufstellen. Mit der Übernahme von Wild Flavors träte er in direkte Konkurrenz zu Symrise und dem Schweizer Anbieter Givaudan.
Wild Flavors gehört wie der Capri-Sonne-Hersteller Deutsche SiSi-Werke dem Unternehmer Hans-Peter Wild. Der Sohn des Firmengründers Rudolf Wild hatte vor vier Jahren den Finanzinvestor KKR ins Boot geholt, der nun 35 Prozent der Anteile hält. Wild hatte bereits im April klargestellt, dass Capri-Sonne nicht zum Verkauf stehe.