GESELLSCHAFT


Übergewicht als wichtigster Auslöser von Krebs

Den 30. Dezember (AZERTAG). Der Mensch wird immer älter – was zu mehr Krebserkrankungen führt. Übergewicht wird in Zukunft die Hauptursache von Tumoren sein.

Übergewicht wird das Rauchen nach Ansicht des Krebsspezialisten Professor Otmar Wiestler in Zukunft als Hauptursache von Tumoren ablösen.

Grund sei „die Zunahme des Übergewichtsproblems“, mit dem diverse Tumorarten verbunden seien, sagte der Chef des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Er erwartet insgesamt mehr Krebsfälle - weil die Menschen immer älter werden. Allerdings sei auch damit zu rechnen, dass durch neue Medikamente und zunehmend auf den Einzelnen abgestimmter Therapien mehr Menschen geheilt werden könnten.

Foto: dpa Lungenkrebs spielt noch immer eine große Rolle.

Künftig wird seine Bedeutung aber wegen des Übergewichts sinken

Nach Wiestlers Angaben sind in diesem Jahr etwa 450.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs erkrankt. Etwa die Hälfte werde geheilt. Rund 30 Prozent der Fälle werden mit dem Rauchen in Verbindung gebracht. Problem beim Rauchen sei, „dass die Politik letztlich dieses Laster unterstützt und nichts tut, um konsequent dagegen vorzugehen“, kritisierte Wiestler.

Zum allgemein erwarteten Anstieg der Krankheitsfälle sagte Wiestler, dieser habe mit dem Zugewinn an Lebensjahren zu tun. „Krebserkrankungen sind ja Krankheiten, die vor allem im höheren Lebensalter auftreten.“ Grund sei nicht, „dass jetzt neue Risikofaktoren für Krebserkrankungen auf uns einwirken, von denen wir bisher nichts wussten“. Es werde aber - wie beim Übergewicht - Verschiebungen beim Spektrum der Risiken geben.

Groß-Offensive gegen den Krebs

Foto: dpa Eine Krebszelle teilt sich: Tumorzellen sind deshalb so bösartig, weil sie sich unendlich vervielfältigen und so den Körper durchwuchern.

In Zusammenhang mit Übergewicht beobachten die Wissenschaftler eine wachsende Zahl an Speiseröhrenkrebs, Darm-, Brust-, Nieren- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Der genaue Grund sei noch nicht ganz klar. „Das ist ein wichtiges Thema für die Forschung in der nächsten Etappe“, ergänzte Wiestler.

Eine gewisse Zunahme wird nach Angaben des Fachmanns für alle Krebsarten beobachtet - mit Ausnahme der Erkrankungen bei Kindern. Auch dabei spielt die demografische Entwicklung eine Rolle. „Da wir abnehmende Kinderzahlen haben in Deutschland, nimmt auch die Gesamtzahl an Krebserkrankungen im Kindesalter etwas ab“, sagte er.

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