GESELLSCHAFT
Unicef: Ca. 43.000 Kinder werden 2019 unter lebensgefährlichem Hunger leiden
Baku, 30. November, AZERTAC
Die geringste Lebenserwartung weltweit, die zweithöchste Säuglingssterblichkeitsrate und weitverbreiteter Hunger. Gut fünf Jahre nach dem Bürgerkrieg hat der Krisenstaat Zentralafrikanische Republik weiter mit massiven humanitären Problemen zu kämpfen, das betrifft auch sehr viele Kinder.
In einem neuen Unicef-Bericht heißt es, dass wegen des anhaltenden Konflikts inzwischen rund 1,5 Millionen Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen seien.
Schätzungsweise 43.000 Kinder werden 2019 unter lebensgefährlichem Hunger leiden, erklärte Unicef. "Die Lage der Kinder ist verzweifelt", sagte die örtliche Leiterin des Uno-Kinderhilfswerks, Christine Muhinga. Es brauche nun "dringend Aufmerksamkeit und Hilfe".
Unicef warnte in dem Bericht vor einer weiteren Zuspitzung der "vernachlässigten Krise". Es gebe kaum internationale Aufmerksamkeit und zu wenig finanzielle Unterstützung. Inzwischen sind nach Uno-Angaben rund 1,2 Millionen Zentralafrikaner - etwa ein Viertel der Bevölkerung - auf der Flucht.
Nur Niger ist ärmer - Die Zahl der Kinder, die Hilfe brauchen, stieg Unicef zufolge zuletzt deutlich. Doch für humanitäre Helfer wird es immer schwieriger, die Menschen zu unterstützen: Wegen eines Aufflammens der Kämpfe ist die Zahl der Angriffe auf Helfer von 67 im Jahr 2017 auf rund 300 in den ersten neun Monaten dieses Jahres gestiegen.
Der Staat ist einem Uno-Index zufolge hinter Niger das zweitärmste Land der Welt. Die Lebenserwartung beträgt nur 52 Jahre - und ist damit die niedrigste weltweit. Die Hälfte der Bevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, was häufig zu Krankheiten führt. In dem Land stirbt Unicef zufolge jeder 24. Säugling noch im ersten Lebensmonat (Deutschland: jeder 435.). Das ist nach Pakistan die zweithöchste Rate weltweit.
Zudem sterben bei 100.000 Geburten rund 882 Mütter (Deutschland: sechs). Schlimmer ist die Situation nur im westafrikanischen Sierra Leone. Ein Drittel der Mädchen in Zentralafrika wird schon vor dem 15. Geburtstag verheiratet.