WELT
Unruhen in Kairo fordern Tote und Verletzte
Baku, den 17. Dezember (AZERTAG). In Kairo ist bei Protesten gegen den Militärrat wieder die Gewalt eskaliert. Es gab blutige Straßenkämpfe, bei denen mehrere Menschen ums Leben kamen.
Erneut schwere Ausschreitungen in Kairo. Mindestens drei Menschen sterben, 255 werden verletzt, als Sicherheitskräfte ein Protestcamp vor einem Regierungsgebäude im Zentrum der ägyptischen Hauptstadt auflösen. Die Protestierenden werfen Steine und Brandsätze, Armee- und Polizeieinheiten setzten Schusswaffen und Tränengas ein.
Das Gesundheitsministerium berichtete von Schusswunden, Knochenbrüchen und Prellungen. Der Vorsitzende des Militärrates, Feldmarschall Hussein Tantawi, habe angeordnet, dass alle Verletzten in Armeehospitälern behandelt werden. Ministerpräsident Kamal al-Gansuri äußerte sich zunächst nicht zu den Ausschreitungen.
Hunderte Demonstranten waren den schon seit Wochen vor dem Kabinettsgebäude Protestierenden zu Hilfe geeilt, als diese sich mit der Militärpolizei Straßenkämpfe lieferten. Nach Angaben der Aktivisten hatten „von der Armee geschickte Schläger“ sie zuvor mit Steinen attackiert.
Aus Sicherheitskreisen hieß es dagegen, die Ausschreitungen hätten begonnen, nachdem Regierungsbeamte, die wegen des Dauerprotests seit Wochen nicht zu ihren Büros gelangen könnten, die Demonstranten mit Gegenständen beworfen hätten.
Nach Berichten staatlicher Medien steckten Demonstranten das Gebäude der Behörde für Straßen und Brücken in Brand, das in der Nähe des Parlaments liegt. Unweit des Tahrir-Platzes, wo einst Geschichte geschrieben wurde, herrschte Chaos. Steine flogen, Barrikaden brannten, schwarzer Rauch stieg auf.