WELT
Venus und Jupiter rücken eng zusammen
Baku, den 12. März (AZERTAG). Ihre Bahnen liegen weit auseinander, doch von der Erde aus gesehen kollidieren Venus und Jupiter in der Nacht zum Dienstag beinahe. Die beiden hellen Planeten sind dann nur drei Grad voneinander entfernt.
Es wird eng am Himmel heute Nacht. Denn dann kommen sich Venus und der Gasplanet Jupiter sehr nahe. Die hellen Himmelskörper nähern sich bis auf drei Grad an. Dann passen gerade noch zwei Finger an einem ausgestreckten Arm zwischen sie. Mancher Hobbyastronom prophezeit deshalb schon die eine oder andere Ufo-Meldung.
Die Planeten treffen allerdings nur scheinbar aufeinander. In Wahrheit sind ihre Bahnen sehr weit voneinander entfernt. Nur für den Betrachter auf der Erde wirkt es so, als würden Jupiter und Venus fast zusammenstoßen.
Das Rendezvous währt nur kurz, schon nach wenigen Tagen steht Jupiter ein ganzes Stück unterhalb der Venus. Zu beobachten ist das Schauspiel kurz nach Sonnenuntergang am westlichen Nachthimmel etwa 30 Grad über dem Horizont. Venus ist der etwas hellere Planet. In der Nacht zum Dienstag beträgt der Abstand nach Angaben des Magazins „Sky & Telescope“ 3,1 Grad, eine Nacht später dann nur noch 3,0 Grad.
Die beiden Himmelskörper unterscheiden sich deutlich: Venus ist etwa so groß wie die Erde und besitzt wie diese eine felsige Oberfläche und eine Atmosphäre. Einst gab es sogar Vulkane auf der Venus. Noch vor 250.000 Jahren, als bereits nahe Verwandte des Menschen die Erde bevölkerten, floss Lava auf dem Nachbarplaneten, berichteten Wissenschaftler im Jahr 2010.
Jupiter ist ein Gasplanet und mehr als zehnmal so groß wie die Erde. Er ist der erste Planet, der sich nach der Entstehung der Sonne formte. Das heißt, er verleibte sich den größten verbliebenen Teil an Staub und Gasen im frühen Sonnensystem ein. Mit seiner Anziehungskraft reinigte der große Planet die Region bis zur heutigen Erdbahn von kleineren Himmelskörpern - ähnlich wie ein Staubsauger. Die Frage, ob Jupiter einen festen Kern hat oder nicht, will die Nasa mit ihrer Sonde „Juno“ klären, die momentan in Richtung des Gasplaneten unterwegs ist.
Die Begegnung der beiden Planeten in der kommenden Nacht mag spektakulär sein. Mit noch viel mehr Spannung fiebern Hobby-Astronomen jedoch dem sogenannten Venus-Transit im Sommer entgegen. Am 6. Juni wird die Planetenbahn den Weg der Sonne kreuzen - und man wird die Venus von der Erde aus als dunklen Punkt auf der Sonne beobachten können.