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Vor 34 Jahren ereignete sich einer der folgenschwersten Startunfälle der Formel-1-Geschichte
Baku, 10. September, AZERTAC
Am 10. September 1978. Er kostete dem schwedischen Rennfahreridol Ronnie Peterson das Leben. Er wurde nur 34 Jahre alt.
Der verheerende Crash des Lotus-Piloten beim Großen Preis von Italien stand am Ende einer Kette von unglücklichen Umständen. Das Choasrennen in Monza dauerte zunächst nur wenige Sekunden. Nach der Einführungsrunde kam es schon auf der Start-Ziel-Gerade zu einer schweren Fehlentwicklung.
Obwohl sich ein Großteil des 24-köpfigen Feldes noch gar nicht in seiner Startposition befand, wurde das Rennen vorschnell durch Starter Gianni Restelli freigegeben. Die hinteren Fahrzeuge nahmen folglich mit einigem Geschwindigkeitsüberschuss den Grand Prix auf, sodass nach wenigen hundert Metern gleich mehrere Fahrzeuge nebeneinander auf der Geraden konkurrierten.
So auch Ronnie Peterson, der das Rennen als Fünfter begonnen hatte. Aufgrund des unübersichtlichen Startvorgangs verlor der Teamkollege des späteren Weltmeisters Mario Andretti schnell mehrere Positionen, fuhr neben den deutlich besser angefahrenen McLaren- beziehungsweise Arrows-Konkurrenten James Hunt und Riccardo Patrese auf die erste Schikane zu.
Da sich die Piste zur ersten Schikane deutlich verjüngte, kam es zu einer dramatischen Kollision, in deren Folge zehn Fahrzeuge unmittelbar beteiligt waren.
Um einer Berührung mit Patrese auszuweichen, zog James Hunt immer weiter nach links. Dabei touchierte der Brite den rechten Hinterreifen Petersons. Der Schwede verlor die Kontrolle über seinen schwarzen Boliden und schlug in die Leitplanke ein.
Der prall gefüllte Benzintank hielt diesem Aufprall nicht stand und entzündete sich. Es kam zu einer enormen Feuerentwicklung. Während der Lotus zurück auf die Strecke geschleudert wurde, crashte Vittorio Brambilla von Platz 23 startend ohne Ausweichmöglichkeit und folgenschwer mit dem zehnmaligen Grand-Prix-Sieger.
Der Vizeweltmeister von 1971 zog sich 27 Knochenbrüche an beiden Beinen und Verbrennungen zu, blieb aber zunächst bei Bewusstsein. In einer spektakulären Rettungsaktion wurde er schwerverletzt von Hunt, Depailler und Regazzoni aus dem brennenden Wrack gezogen.
Tödliche Fettembolie nach medizinischen Versäumnissen - Nachdem Peterson notärztlich versorgt und ins Krankenhaus abtransportiert wurde, schien die Situation zunächst bereinigt. Das Rennen wurde mit einer mehrstündigen Verspätung von neuem gestartet. Niki Lauda fuhr nach 40 Runden zu seinem zweiten Saisonsieg, während Mario Andretti seinen ersten und einzigen Weltmeistertitel mit Platz sechs perfekt machte.
Im Laufe der Nacht verschlechterte sich der Gesundheitszustand Petersons dann dramatisch. Ronnie Peterson fiel zunächst ins Koma verstarb wenige Stunden später im Mailänder Krankenhaus an einer Fettembolie.