GESELLSCHAFT
WHO: Ebola-Fall in Liberia
Baku, 2. April, AZERTAC
Eine junge Frau in Liberia ist an Ebola gestorben. Experimentelle Impfstoffe sollen die erneute Ausbreitung der Krankheit in Westafrika stoppen.
Seit Mitte Januar galt Liberia als frei von Ebola. 42 Tage lang hatte es zuvor keine Infektion mehr gegeben, die Ansteckungskette war unterbrochen. Nun meldet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) aber einen neuen Todesfall. Eine Frau sei an dem Virus gestorben, nur wenige Wochen nachdem das Nachbarland Guinea ebenfalls mehrere neue Ebola-Fälle gemeldet hatte.
Es handele sich um eine junge Frau Anfang 30, teilten die Behörden des Landes mit. Diese sei, nachdem sie erste Krankheitssymptome gezeigt hatte, zunächst in eine Klinik in Paynesville östlich der Hauptstadt Monrovia gebracht worden. Am Donnerstag habe man versucht, sie in ein Krankenhaus in der Hauptstadt zu verlegen, auf dem Weg dorthin sei sie verstorben.
Liberia hatte, nachdem die Ebola-Fälle in Guinea bekannt geworden waren, aus Angst vor einem Ausbruch im eigenen Land seine Grenze geschlossen. Ob der aktuelle Todesfall nun dennoch mit dem Ausbruch in Guinea im Zusammenhang steht, wird noch untersucht. Auch die Suche nach Kontaktpersonen der Frau läuft.
800 Menschen erhalten experimentelle Impfung - Liberias Nachbarland Guinea war am 29. Dezember von der WHO für Ebola-frei erklärt worden. Zwei Monate später erkrankten erneut acht Menschen, von denen sieben starben. Ein 11-jähriges Mädchen befindet sich nach Angaben der WHO derzeit in stabilem Zustand.
Als Sicherheitsmaßnahme ist in dem westafrikanischen Land nun dennoch fast 800 Menschen ein experimenteller Impfstoff verabreicht worden. Die Geimpften hätten Körperkontakt mit acht Ebola-Patienten im Süden des Landes gehabt, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag mit.
Insgesamt stehen in Guinea mehr als tausend Menschen, die mit den im Februar erkrankten Ebola-Patienten in Kontakt waren, unter Beobachtung, so die WHO. Bei 182 Kontakten bestehe ein "hohes Infektionsrisiko". Die experimentelle VSV-ZEBOV-Impfung, die bereits für mehrere Monate in Guinea und in benachbarten Sierra Leone getestet wurde, gilt als "hoch effektiv".
Erst Anfang der Woche hatte die WHO, trotz der Neuerkrankungen, den wegen der Ebola-Epidemie in Westafrika ausgerufenen globalen Gesundheitsnotstand für beendet erklärt. Mehr als 11.000 Menschen waren der Epidemie zum Opfer gefallen. Die Epidemie sei ungeachtet vereinzelter neuer Fälle erfolgreich unter Kontrolle, sagte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan. In Sierra Leone gibt es aktuell keine bekannten Fälle.