WIRTSCHAFT
Weltwirtschaftsforum feiert in diesem Jahr sein 50. Jahrestreffen
Baku, 15. Januar, AZERTAC
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) feiert in diesem Jahr ((21. bis 24. Januar) in Davos) sein 50. Jahrestreffen. Die Veranstaltung, die Dienstag bis Freitag kommender Woche in dem Schweizer Luftkurort stattfindet, steht unter dem Motto von Nachhaltigkeit und Zusammenhalt. “Die Welt befindet sich in einer Krisensituation”, sagte WEF-Gründer Klaus Schwab. Die Zeit zum Handeln werde immer knapper. Auf der Teilnehmerliste stehen fast 3000 Namen. Dazu zählen neben 53 Staats- und Regierungschefs - unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel - auch 35 Finanzminister und etwa 30 Handelsminister.
Auch mit dem Motto signalisiert die Organisation, wie wichtig ihr die Umwelt ist. "Stakeholder für eine solidarische und nachhaltige Welt", lautet es in diesem Jahr in der für das WEF typischen, etwas verkopften Form. Auch das Davoser Manifest, ursprünglich 1973 veröffentlicht und von Schwab zum Jubiläum der Moderne angepasst, fordert Unternehmen auf, Nachhaltigkeit und Umweltschutz eine zentrale Rolle einzuräumen.
Wirtschaftsprofessor Schwab verspricht zudem greifbare Resultate: "Das Jahrestreffen wird eine Werkstatt sein, keine Quatschbude." Die Vorhaben klingen riesig: Eine Milliarde Menschen will das Forum gemeinsam mit Partnern fit machen für Jobs in der digitalen Welt, außerdem bis Ende der 2020er Jahre eine Billion Bäume pflanzen.
Das WEF will aufholen. "Wir hätten den sozialen Faktoren und der Umwelt mehr Gewicht geben müssen", räumte Schwab in einem Interview mit der Zeitschrift "Bilanz" selbstkritisch ein. Wirtschaft und Gesellschaft haben sich rasant verändert, seitdem Schwab das Davoser Treffen 1971 ins Leben gerufen hat. Dabei seien viele Menschen vergessen worden - die sich nun dem Nationalismus zuwendeten. Dieser neue Nationalismus sei eine Gegenbewegung zur Globalisierung, sagte Schwab. "Das Mantra der großen Öffnung war doch vor allem ein elitäres Projekt."
Es sind durchaus neue Töne. Zwar hat das WEF entgegen der öffentlichen Wahrnehmung stets gefordert, dass Wirtschaft und Politik zuerst dem Allgemeinwohl dienen sollen und nicht dem Einzelnen. Doch hängen blieb stets das Bild des "Davos Man", eines reichen, weißen, mächtigen und abgehobenen Managers, der unter seinesgleichen in elitären Zirkeln nur den eigenen Profit zu mehren versucht.