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WISSENSCHAFT UND BILDUNG

Wissenschaftsentdeckung des Jahres

Wissenschaftsentdeckung des Jahres

Baku, 19. September, AZERTAC 

Es vergehen schon mal zehn Jahre, bis die Öffentlichkeit von der Entdeckung einer neuen Menschenart erfährt. Ein Team junger Anthropologen wollte das ändern und hat so einen heftigen Streit ausgelöst.

Ein paar Zähne und eine Handvoll Knochenfragmente - so dürftig sieht die Beute von Paläoanthropologen normalerweise aus. Doch der Fund in Südafrika, über den Forscher in der vergangenen Woche berichteten, war viel spektakulärer. Zwei Jahre lang hatten sie Fossilien von 15 Individuen aus einer Höhle in Südafrika geborgen.

Die Skelette waren nahezu vollständig erhalten, die Wissenschaftler konnten ihr Glück kaum fassen. Es handle sich um eine bislang unbekannte Menschenart, verkündeten sie. Wenn Ende des Jahres die Wissenschaftsentdeckung des Jahres gesucht wird, dürfte Homo naledi als heißer Kandidat gelten.

Doch die Forscher landeten mit ihrem Fossilienfund nicht auf dem Cover von renommierten Fachzeitschriften wie „Nature“ oder „Science“. Ihre beiden Fachartikel erschienen stattdessen beim kleinen Open-Access-Magazin eLife, das alle Artikel kostenlos ins Netz stellt. Dahinter steckt ein handfester Streit unter Anthropologen - der offenbar auch im sogenannten Peer-Review-Prozess ausgetragen wurde. Bei diesem werden Artikel vor dem Publizieren von Wissenschaftlern geprüft, die an der Erstellung der Artikel nicht beteiligt waren.

Die Entscheidung der Forscher gegen etablierte Magazine wie „Nature“ verblüfft. Schließlich sind Veröffentlichungen wichtig für die eigene Karriere - und durch die Reputation des Magazins steigt auch die eigene Reputation. Das Entdeckerteam von Homo naledi will nach eigenem Bekunden aber den eigenen Fachbereich umwälzen: Schneller, transparenter und kooperativer soll er werden.

„Paläoanthropologie ist wirklich verdorben“ - Zu lange würden Kollegen ihre Funde alleine untersuchen und damit ihre Erkenntnisse der Gemeinschaft vorenthalten, klagen sie. „Da draußen gibt es viele Fossilien, die bis auf wenige ausgewählte Personen keiner gesehen hat“, sagt die Forscherin Tracy Kivell vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Sie hatte die Handknochen des Homo naledi untersucht. „Die Paläoanthropologie ist in dieser Hinsicht wirklich verdorben.“

Tatsächlich liegen in diesem Fachbereich zwischen Entdeckung und Veröffentlichung besonders viele Jahre. 1994 berichtete Tim White von der möglichen Entdeckung einer neuen Gattung, des Ardipithecus, und kündigte eine gründliche Analyse an. 15 Jahre lang drangen keine Informationen nach außen, bis er 2009 in elf Fachartikeln die Fülle seiner Erkenntnisse veröffentlichte.

„Es gibt eine Vielzahl von Fällen, in denen Forscher mehr als zehn Jahre lang keine wesentlichen Informationen über ihre Funde an die Forschungsgemeinde geben“, sagt Matthew Skinner, der auch am Leipziger Max-Planck-Institut arbeitet und die Zähne des Homo naledi untersuchte. „Die Forscher würden argumentieren, dies sei ein wissenschaftlich gründliches und verantwortungsbewusstes Vorgehen.“ Es sei auch nachvollziehbar, dass die Forscher in Ruhe ihre Fossilien untersuchen wollten, nach denen sie womöglich Jahrzehnte gesucht haben. Doch es schade der Wissenschaft, wenn selbst die grundsätzlichen Erkenntnisse jahrzehntelang geheim blieben.

Skinner sieht sich als Teil einer neuen Generation von Forschern, die einen anderen Weg einschlagen möchte: Sie wollen ihre Erkenntnisse früher veröffentlichen, auch unvollständige Ergebnisse mit ihren Kollegen teilen, um deren Fachwissen einzuholen. 3D-Aufnahmen ihrer Funde stellten sie ins Netz.

„Nature“ forderte angeblich weitere Analysen - Doch dieses offensive Vorgehen der Homo-naledi-Entdecker verhinderte offenbar, dass ihr Fund in der renommierten Fachzeitschrift „Nature“ erschien. Denn auch wenn die Forscher im Nachhinein von Open-Access schwärmen, wollten sie zu Beginn ihre Funde im exklusiven Journal platzieren. Schon kurz nach den ersten Funden reichten die Forscher gut ein Dutzend Fachartikel ein, doch nach einem langen Begutachtungsverfahren wollte „Nature“ nur wenige der Studien abdrucken. Dabei seien die Gutachten weitgehend positiv gewesen, hieß es aus Forscherkreisen.

„Nature“ aber hielt offenbar einige Studien für zu speziell. Bei anderen seien weitere Analysen gefordert worden, angeblich sogar zusätzliche Ausgrabungen in der Höhle in Südafrika. Wurde da der Grundsatzstreit der Paläoanthropologie über den Peer-Review-Prozess ausgetragen? Oder steckten hinter den Kritiken an den Artikeln gar missgünstige Kollegen? „Nature“ wollte sich zum Begutachtungsprozess nicht äußern.

Tatsächlich fehlt eine Datierung der Funde, erst sie ermöglicht eine Einordnung des Homo naledi in den Stammbaum der Menschheit. Doch die Untersuchung dauert lange - so lange wollten die Forscher mit ihrer Veröffentlichung nicht warten.

Forscherkollege kritisiert Vorgehen als manipulativ - Sie entschieden sich für das junge Open-Access-Magazin. Letztlich schafften es die Forscher doch noch auf ein Cover - zwar nicht von „Nature“, dafür aber vom Magazin „National Geographic“. Dieses setzte die Funde exklusiv in Szene und lieferte ein weltweites Publikum.

Der Paläoanthropologe Jeffrey Schwartz von der University of Pittsburgh kritisiert die medienwirksame Inszenierung der Forscher als manipulativ. Er findet, die Entdecker hätten die Fossilien intensiver untersuchen sollen. Niemand sei vor voreiligen Schlüssen gefeit.

Der Homo-naledi-Forscher Skinner nimmt diese Bedenken ernst, doch er sieht das Vorgehen seiner Gruppe als gerechtfertigt an: „Wir haben über 1000 Fossilien, die das ganze Skelett mehrerer Individuen abdecken. Wir haben 80 bis 85 Prozent von dem, was die Funde uns erzählen können. Würden wir warten, bis wir 100 Prozent haben, müssten wir 15 bis 20 Jahre warten.“

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