WISSENSCHAFT UND BILDUNG
"Breakthrough Starshot": Stephen Hawking und Juri Milner suchen nach Leben im All
Baku, 13. April, AZERTAC
Der britische Forscher Stephen Hawking und der russische Milliardär Juri Milner sind offenbar dazu entschlossen, tiefer ins All vorzustoßen und dort nach intelligentem Leben zu suchen. In New York stellten sie ihr Projekt "Breakthrough Starshot" vor, für das sie auch den Facebook-Gründer Mark Zuckerberg sowie ein internationales Team von Wissenschaftlern, Ingenieuren und Astronauten gewinnen konnten.
Es sei an der Zeit, dass die Menschheit den nächsten großen Sprung in ihrer Geschichte wage, sagte Physiker und Investor Milner vor Journalisten. Neue Technologien bieten seiner Einschätzung nach die Chance dazu. In der ersten Phase will die Gruppe ein superleichtes Raumfahrzeug bauen, das mit 20 Prozent der Lichtgeschwindigkeit im Weltraum reisen soll. Erstes Ziel soll das 4,37 Lichtjahre entfernte Sternensystem Alpha Centauri sein.
Wie der britische "Guardian" berichtet, plant das Forscherteam, die Reisezeit zu Alpha Centauri mithilfe von Segeln, die von starken Lasern auf der Erde vorangetrieben werden, auf 20 Jahre zu reduzieren. Das hat allerdings auch seinen Preis: Eine Reise zu Alpha Centauri soll in etwa so viel kosten wie wissenschaftliche Projekte in der Größenordnung vom CERN, das weltgrößte Forschungszentrum auf dem Gebiet der Teilchenphysik.
Das Team von Hawking und Milner habe bereits Kontakt mit der amerikanischen Weltraumbehörde Nasa aufgenommen. Auch mit den Europäern wollen die Forscher zusammenarbeiten. Daten und Erkenntnisse des Projekts sollen für jedermann offen zugänglich sein.
Milner finanziert auch den "Breakthrough Prize", einen der höchstdotierten Preise für Wissenschaftler, der jährlich in drei Kategorien verliehen wird. 2015 startete der Russe außerdem das 100-Millionen-Dollar-Projekt "Breakthrough Listen", das mit Teleskopen nach Signalen von intelligentem Leben außerhalb unseres Sonnensystems fahndet.