WELT
Abgestürztes Flugzeug in Taipeh: Von den 58 Menschen an Bord werden15 gerettet

Baku, 4. Februar, AZERTAG
Der dramatische Absturz eines Flugzeugs in Taiwans Hauptstadt Taipeh hat mindestens 26 Menschen das Leben gekostet.
Wie die Nachrichtenagentur AZERTAG unter Berufung auf die taiwanesische Nachrichtenagentur CNA berichtet, sind von den 58 Menschen an Bord 15 gerettet worden.
Bis zum Mittwochabend Ortszeit gelang es Rettungskräften, mit einem Kran einige Wrackteile aus dem Fluss zu ziehen. Es war trotzdem unklar, wie viele Menschen möglicherweise noch in Wrackteilen im Wasser eingeschlossen waren oder von der Strömung abgetrieben wurden. Die Ursache für den Absturz lag zunächst völlig im Dunkeln. Für die Fluggesellschaft Transasia war es das zweite Unglück innerhalb von sieben Monaten.
Die Auswertung der Daten aus der inzwischen geborgenen Blackbox des Flugzeuges soll Aufschluss über die Hintergründe geben. Ein Autofahrer hatte die dramatischen Szenen gefilmt. Die Maschine krachte kurz nach dem Start vom Songshan-Flughafen in der Innenstadt der Millionenmetropole mit einer Tragfläche gegen eine Brücke und ein Taxi. Dann stürzte sie in den Keelung-Fluss. Auf den verwackelten Bildern taucht die zweimotorige Maschine plötzlich hinter Hochhäusern auf, ehe sie über der Brücke niedergeht und in den Fluss stürzt.
Von Schlauchbooten aus versuchten Rettungskräfte, Überlebende aus den Trümmern im Wasser zu ziehen. Einige der 53 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder konnten verletzt gerettet werden.
Flug GE235 der Airline Transasia war um 10.52 Uhr (Ortszeit) in der Millionenstadt gestartet. Wenige Minuten später registrierte die Luftfahrtbehörde einen Notruf. Anschließend riss der Kontakt zu der Maschine ab. Bei der Maschine handele es sich um ein zweimotoriges Turboprop-Verkehrsflugzeug ATR-72. Behördenchef Lin Chih-ming sagte, unter den Passagieren seien 31 Touristen aus China gewesen. Chinas Regierungschef Li Keqiang bot Hilfe bei der Bergung an.
Der Behördenvertreter wollte sich nicht zu Spekulationen äußern, nach denen der Pilot das Flugzeug bewusst in den Fluss gelenkt haben könnte. Mehrere Luftfahrtexperten hatten in taiwanesischen Medien die Vermutung geäußert, dass der Pilot seine Maschine von Wohnhäusern weglenken wollte.
Im Juli vergangenen Jahres war eine Maschine der Fluggesellschaft bei Sturm auf der Insel Penghu in ein Wohngebiet gestürzt, 48 Menschen kamen ums Leben. Damals handelte es sich ebenfalls um ein zweimotoriges Turboprop-Flugzeug.
Transasia-Chef Chen Xinde bat nach dem Absturz um Verzeihung. Während einer Pressekonferenz verbeugten er und weitere Führungskräfte sich aus Respekt vor den Angehörigen der Todesopfer.
Nach dem Absturz im Juli hat die Airline nach Angaben ihres Chefs ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Alle Flugzeuge würden regelmäßig intensiv geprüft. „Bei dem Flugzeug handelte es sich um das neueste Modell. Die Maschine war nicht mal ein Jahr in Betrieb“, sagte Chen Xinde. Das Wetter sei gut gewesen. Es gebe bislang keinen Hinweis, was den Absturz verursacht haben könnte.
Es ist das zweite Flugzeugunglück für die taiwanische Airline Trans Asia innerhalb von etwa einem halben Jahr. Im Juli war eine Maschine der Fluggesellschaft bei Sturm auf der Insel Penghu in ein Wohngebiet gestürzt, 48 Menschen kamen ums Leben. Damals handelte es sich um eine Turboprop-Maschine vom Typ ATR 72-500.