Baku veranstaltet internationale Konferenz zum Thema "Kolonialismus: Auslöschung religiöser und nationaler Identität"











































Baku, 29. März, AZERTAC
Am Samstag, dem 29. März fand in Baku eine internationale Konferenz zum Thema "Kolonialismus: Auslöschung religiöser und nationaler Identität" statt, die von der Baku-Initiativgruppe (BIG) organisiert wurde.
An der Veranstaltung nahmen führende Vertreter und Repräsentanten von Unabhängigkeitsbewegungen sowie Familien von politischen Gefangenen aus unter französischer und niederländischer Kolonialherrschaft stehenden Gebieten teil, darunter Guadeloupe, Französisch-Guayana, Kanaky (Neukaledonien), Korsika, Martinique, Réunion, Bonaire, Französisch-Polynesien, Mayotte sowie Wallis und Futuna.
Bei seiner Eröffnungsrede erklärte Abbas Abbasov, BIG-Exekutivdirektor, dass die BIG kurz nach ihrer Gründung eine starke Zusammenarbeit mit sieben kolonisierten Gebieten aufgebaut habe. „Heute arbeiten wir aktiv mit 15 solchen Regionen zusammen.“
Abbasov erinnerte daran, dass die BIG in weniger als zwei Jahren mehr als 20 internationale Konferenzen organisiert habe. „Unsere heutige, 25. Konferenz markiert einen weiteren bedeutenden Meilenstein im Dekolonisierungsprozess.
Er erklärte weiter, dass die BIG mittlerweile als Denkfabrik fungiere, die Daten zu Vorfällen in kolonisierten Gebieten und zu den Folgen des Kolonialismus sammle und analysiere. „Wir haben über 10 Berichte zu diesen Themen erstellt und veröffentlicht und sie internationalen Organisationen vorgelegt. Zudem haben wir zwei Bücher herausgegeben“, fügte er hinzu.
Abbasov betonte zudem, dass der Kolonialismus weitreichende negative Auswirkungen auf diese Gebiete habe – nicht nur politisch, sondern auch sozial, gesundheitlich und ökologisch. „Während der COP29 haben wir sechs internationale Veranstaltungen zu diesen Themen organisiert und die Umweltprobleme der kolonisierten Regionen in den Fokus der Weltgemeinschaft gerückt“, erklärte er abschließend.
„Assimilation ist eine Massenvernichtungswaffe. Afrikaner sind ihr seit Jahrhunderten ausgesetzt. Besonders gefährlich ist die erzwungene Assimilation. Unser Kampf dagegen geht weiter“, sagte Jean Jacob Bicep, Generalsekretär der Volksunion für die Befreiung Guadeloupes.
„Guadeloupe ist entschlossen, seine Kultur, sein Erbe und seine Traditionen zu bewahren. Daher müssen wir uns mit anderen Nationen zusammenschließen, die unter dem Kolonialismus gelitten haben. Unsere Vielfalt sollte unsere Stärke werden“, fügte der Vertreter Guadeloupes hinzu.
Die Veranstaltung wurde mit Sitzungen fortgesetzt, die sich mit der Auslöschung religiöser und nationaler Identität unter kolonialer Herrschaft, Assimilationspolitik, Einschränkungen der Muttersprache, Unterdrückung religiöser Überzeugungen, erzwungenen Namensänderungen und der Umschreibung der Geschichte im Sinne imperialer Narrative befassten. Außerdem wurden die Folgen kolonialer Politik, globale antikoloniale Bewegungen, der Erhalt nationalen Erbes, die Freilassung politischer Gefangener und Forderungen nach Entschädigungen diskutiert.
Am Rande der Konferenz unterzeichneten die BIG und die Volksunion für die Befreiung Guadeloupes ein Memorandum über strategische Zusammenarbeit. Das Memorandum wurde von Jean Jacob Bicep, dem Generalsekretär der Volksunion für die Befreiung Guadeloupes, und Abbas Abbasov, dem Exekutivdirektor der Baku-Initiativgruppe unterzeichnet.
Im Rahmen der Konferenz wurde außerdem eine Fotoausstellung eröffnet, die Bilder zeigt, welche die verheerenden Auswirkungen der französischen Kolonialpolitik darstellen, darunter Karikaturen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Die Fotos verdeutlichen Frankreichs unmenschliche Verbrechen in seinen ehemaligen Kolonien, die Opfer kolonialer Unterdrückung und das Schicksal politischer Gefangener.
Die Veranstaltung beinhaltete zudem einen Flashmob, der den zu Unrecht in Kanaky inhaftierten Personen gewidmet war.
Zum Abschluss wurde ein T-Shirt mit dem Bild des politischen Gefangenen Christian Tein von Abbas Abbasov sowie den Führern und Vertretern der Unabhängigkeitsbewegungen als Zeichen der Solidarität mit den politischen Gefangenen unterzeichnet .