COP30 in Brasilien: Für die Klimakonferenz bauen sie jetzt eine Straße durch den Regenwald

Baku, 13. März, AZERTAC
„Alles wurde zerstört“, sagte Claudio Verequete der BBC . Er lebt 200 Meter von dem Ort entfernt, wo bald eine Straße durch den Amazonas führen soll, heißt es in dem Bericht. Eine Straße durch den Wald, gebaut mit einem Ziel: Teilnehmende sollen darauf zur nächsten Klimakonferenz fahren können. Die Konferenz findet im November im brasilianischen Belém statt. Die Wahl des Ortes gilt als ein politisches Signal und hat großen symbolischen Wert: Erstmals gibt es eine COP am Rande des tropischen Regenwaldes, der für das Klima unserer Erde äußerst bedeutsam ist, wie
AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete.
Ein Nachteil: Dort gibt es keine Infrastruktur, die für Zehntausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der ganzen Welt ausgerichtet wäre. Die brasilianische Regierung hat deshalb etwa vorgeschlagen, Luxuskreuzfahrtschiffe zu nutzen, damit so viele Menschen wie möglich während der Konferenz bequem nächtigen können. Die Regierung des Bundesstaates wirbt laut BBC damit, dass die Autobahn „nachhaltig“ sei, Naturschützer überzeugt das nicht. Am Ende soll die Straße 13 Kilometer durch ein eigentlich geschütztes Gebiet des Regenwaldes führen. Für Verequete hat der Bau schon jetzt Folgen. „Unsere Ernte ist bereits zerstört worden. Wir haben dieses Einkommen nicht mehr, um unsere Familie zu ernähren“, erzählte er der BBC weiter. Er befürchtet, dass der Bau der Straße in Zukunft zu weiteren Abholzungen führen wird, da das Gebiet nun für Unternehmen besser zugänglich ist. „Wir sind hier in der Gemeinde geboren und aufgewachsen. Wohin sollen wir denn gehen?“ Verequete und die anderen Bewohner des Ortes werden die Straße nicht einmal nutzen können, erzählt er. Sie habe auf beiden Seiten Mauern. „Wenn jemand krank wird und ins Zentrum von Belém muss, werden wir die Straße nicht nutzen können“, sagt Verequete. Auch für die Umwelt könnte das Konstrukt Folgen haben. Wissenschaftler befürchten, dass sie das Ökosystem unterteilen und die Bewegungen der Wildtiere stören könnte. Tiere »werden nicht mehr auf die andere Seite gelangen können, wodurch sich die Gebiete, in denen sie leben und sich vermehren können, verringern«, sagt die Tierärztin Silvia Sardinha.