POLITIK
Jeyhun Bayramov: Aserbaidschan wird weiterhin konstruktive Schritte zur Sicherung des Friedens in der Region unternehmen


Ankara, 29. Januar, AZERTAC
„Die Wiederherstellung der territorialen Integrität und Souveränität Aserbaidschans hat neue Möglichkeiten für die wirtschaftliche Zusammenarbeit in einem weitreichenden geografischen Gebiet geschaffen. Derzeit werden Anstrengungen unternommen, um ein zentrales Segment des Mittleren Korridors zu etablieren, der den Osten und Westen über die befreiten Gebiete Aserbaidschans verbindet. Diese Route birgt erhebliches Potenzial“, sagte der aserbaidschanische Außenminister Jeyhun Bayramov auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nach dem zweiten trilateralen Treffen der Außen-, Wirtschafts- und Verkehrsminister der Türkei, Aserbaidschans und Usbekistans in Ankara.
Der aserbaidschanische Chefdiplomat machte darauf aufmerksam, dass die armenischen Verfassung die territoriale Ansprüche gegenüber Aserbaidschan enthält, und erklärte: „Die in der aktuellen Verfassung Armeniens sowie in verschiedenen anderen rechtlichen Akten enthaltenen inakzeptablen Artikel und die Aufrufe zum Revanchismus behindern den Friedensprozess. Aserbaidschan bleibt entschlossen, in dieser Hinsicht konstruktive Schritte zu unternehmen.“
Der Minister hob die laufenden Wiederaufbauarbeiten in den befreiten Gebieten Aserbaidschans hervor und sprach der Türkei sowie Usbekistan seinen Dank für ihre Beiträge zur Entwicklung der Wirtschaftsregionen Karabach und Ost-Zangezur aus.
Er betonte zugleich die Beziehungen Aserbaidschans zur Türkei und Usbekistan und verwies darauf, dass diese Beziehungen auf strategischer Partnerschaftsebene ausgeweitet werden. „Unsere Länder haben große Fortschritte in der Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Investitionen, Transport und Wirtschaft erzielt. Neue trilaterale Projekte werden ebenfalls diskutiert“, merkte er an.
Der Minister bezeichnete erneuerbare Energien als ein vielversprechendes Kooperationsfeld mit der Türkei und Usbekistan.
Bayramov unterstrich zudem die Bedeutung des weiteren Ausbaus der Transportkapazitäten im Mittleren Korridor sowie zentraler Infrastrukturprojekte. Dazu gehören die Erhöhung der Kapazität der Bahnstrecke Baku-Tiflis-Kars von 1 Million auf 5 Millionen Tonnen pro Jahr und die Erweiterung der Umschlagskapazität des Internationalen Seehandelshafens von Baku von 5 Millionen auf 25 Millionen Tonnen. „Die Kaspische Region besitzt ein enormes Potenzial für den Frachttransport“, fügte er hinzu.
Der aserbaidschanische Außenminister sprach auch über die Zusammenarbeit im Umweltbereich und dankte der Türkei sowie Usbekistan für ihre Beiträge und ihre aktive Teilnahme an der Klimakonferenz COP29, die sich positiv auf die Ergebnisse des Gipfels auswirkten.
Beim trilateralen Treffen wurden zudem Fragen der internationalen Zusammenarbeit innerhalb verschiedener Organisationen sowie Pläne für das kommende Jahr erörtert.
In Bezug auf regionale Themen wurden Entwicklungen in Afghanistan, die Bedeutung humanitärer Hilfe und die Umsetzung des Transafghanischen Eisenbahnprojekts diskutiert. Zur Lage in Gaza bekräftigte Bayramov Aserbaidschans Unterstützung für einen Friedensrahmen basierend auf dem Prinzip „zwei Staaten für zwei Völker“. „Das offizielle Baku wird seine diplomatischen Bemühungen in dieser Richtung fortsetzen“, sagte er.
Minister Bayramov hob außerdem die zentrale Rolle der Türkei in Syrien hervor und betonte die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Sicherung der Stabilität und des Wiederaufbaus.
Zum Abschluss seiner Rede sprach der aserbaidschanische Außenminister der türkischen Führung und dem türkischen Volk sein Beileid für die Opfer des tragischen Brandes in einem Hotel im Kartalkaya-Skigebiet in der Provinz Bolu aus.