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Kongo: Rebellen melden Einnahme von Goma im Ostkongo - UNO bereitet Evakuierung vor

Baku, 27. Januar, AZERTAC
In der Demokratischen Republik Kongo haben Milizen nach eigenen Angaben die Großstadt Goma eingenommen. In einer Erklärung forderten sie die Soldaten der kongolesischen Armee auf, die Waffen niederzulegen. Einem Medienbericht zufolge bereiten die Vereinten Nationen die Evakuierung ihrer Mitarbeiter aus der Stadt vor.
Der UNO-Sicherheitsrat hatte in der Nacht das Vorrücken der sogenannten M23-Milizen als Missachtung der Souveränität und der territorialen Integrität des Kongos verurteilt. Zuvor hatte die Leiterin der UNO-Friedensmission im Kongo, Keita, per Videoschalte vor dem Sicherheitsrat erklärt, die M23-Rebellen und Truppen aus dem benachbarten Ruanda seien in einen Vorort von Goma eingerückt und hätten damit eine Massenpanik ausgelöst.
Keita berichtete dem Sicherheitsrat, die Straßen seien blockiert und der Flughafen könne nicht mehr für Evakuierungen und humanitäre Hilfe genutzt werden. "Mit anderen Worten: Wir sitzen in der Falle." Der UNO-Sicherheitsrat forderte die Rebellen auf, den Vormarsch zu stoppen. Ausdrücklich erwähnte der Sicherheitsrat auch die, Zitat, "Präsenz ausländischer Kräfte", die sich sofort zurückzuziehen hätten. Der ruandische UNO-Botschafter wies die Vorwürfe zurück.
Die Demokratische Republik Kongo ist der flächenmäßig zweitgrößte Staat Afrikas und hat mit circa 110 Millionen Einwohnern die viertgrößte Bevölkerung des Kontinents.