„Ligth your fire!“
Buranowski Babuschki aus Russland sind Spitzenreiter in der Stimmabgabe unter den Fans und Journalisten
Baku, den 18. Mai (AZERTAG). Sie haben sich bereits eine große Fangemeinde erarbeitet und auch an Probentagen in Baku erlag jeder ihrem Charme: Buranowski Babuschki aus Russland.
Nach den Abstimmungsergebnissen im Pressezentrum unter den Mitgliedern vom Fanclub und Journalisten sind Buranowski Babuschki aus Russland Spitzenreiter unter den Teilnehmern des ersten Halbfinales.
AZERTAG zufolge belegen die russischen Vertreterinnen nach Angaben für 18. Mai mit 204 Stimmen den ersten Platz.
Griechische Vertreterin Eleftheria Eleftheriou nimmt mit 190 Stimmen den zweiten Platz ein. Rumänische Band “Mandinga” landete auf dem dritten Platz mit 187 Stimmen.
Wie süß - sechs kleine russische Großmütter um die 70 in reizender roter Tracht auf der großen ESC-Bühne. Da könnte man sich romantisch ausmalen, wie sich der zuständige russische Fernsehsender auf die Reise in die udmurtische Pampa gemacht hat, um eine möglichst folkloristische, glaubwürdige und herzerweichend niedliche Nummer für den Auftritt in Baku zu finden. Aber ganz so war es nicht.
Selbst 2010 im Vorentscheid waren die Babuschkas keine Bühnenneulinge. Seit rund 40 Jahren machen die sechs Frauen gemeinsam Musik. Sie haben eine eigene Webseite, sie twittern und sie sind im Umgang mit Journalisten nicht scheu. In Russland haben die Großmütter seit dem Vorentscheid 2010 Kultstatus, während ihre Teilnahme in den anderen ESC-Ländern eher als Überraschung gilt. Überraschend ist auch ihr Song “Party For Everybody”: In den ersten in udmurtischer Sprache gesungenen und musikalisch traditionell anmutenden Momenten des Lieds erwartet man ein Folklorestück - erst recht, weil die Damen üblicherweise mit Trachtenoutfit und Kopftuch auftreten. Aber dann setzt der Beat ein, es wird getanzt und die Sprache wechselt ins Englische. Spätestens das internationale “Boom! Boom!” hat die Zuschauer beim russischen Finale von den Stühlen gerissen. In dem Song "Party For Everybody" singen die Babuschkas davon, wie sie sich selbst und das Zuhause schön herrichten und sich freuen, dass die Kinder und Verwandten nach Hause kommen. Dann gibt es eine Party für alle und man tanzt und singt gemeinsam. Auch für den ESC ist das kein schlechtes Motto. Die Teilnahme der Buranowski Babuschki ist also kein russisches Aschenputtelmärchen, die sechs Damen sind vielmehr schon Profis im Showgeschäft. Wenn man allerdings hört, weshalb die Babuschkas 2010 ursprünglich zum Vorentscheid wollten, wird es doch wieder ziemlich romantisch: Denn reich werden wollten sie nicht -“Großmütter brauchen keinen Ruhm und keinen Reichtum”, so ein Mitglied der Gruppe. Von den Einnahmen soll eine neue Kirche für ihr Dorf finanziert werden.