Opfer des armenischen Minen-Terrors sagen im Prozess gegen Ruben Vardanyan aus: Ich habe an einem Tag zwei Söhne verloren VIDEO



























Baku, 22. April, AZERTAC
Die Gerichtsverhandlungen im Strafverfahren gegen Ruben Vardanyan, einen armenischen Staatsbürger, der wegen Folter, Söldnertätigkeit, Terrorismus, Terrorismusfinanzierung und anderer Straftaten gemäß dem Strafgesetzbuch der Republik Aserbaidschan angeklagt ist, wurde am Dienstag, dem 22. April fortgesetzt.
Die Verhandlung fand unter Vorsitz von Richter Zeynal Aghayev am Militärgericht von Baku statt. Dem Richterkollegium gehörten außerdem Jamal Ramazanov und Anar Rzayev an. Günel Samadova fungierte als Ersatzrichterin. Der beschuldigten Person wurden ein Dolmetscher und ein Anwalt ihrer Wahl für seine Verteidigung zur Verfügung gestellt.
Die Sitzung wurde mit der Befragung weiterer Opfer fortgesetzt, die allesamt Überlebende von Landminen waren und teilweise Beinamputationen hinter sich hatten. Die Mehrheit der aussagenden Geschädigten kam mit einem Gehstock oder einer Krücke vor Gericht.
Vor der Vernehmung erklärte Richter Zeynal Aghayev den Geschädigten, die zum ersten Mal am Gerichtsverfahren teilnahmen, ihre Rechte und Pflichten, die nach der Gesetzgebung vorgesehen sind.
Hasanali Aliyev, eines der Opfer erklärte in seiner Aussage, dass er am 4. Februar 2024 in einem Gebiet in der Nähe des Dorfs Giziloba im Rayon Tartar, durch die Explosion einer Mine, die von armenischen Soldaten vergraben worden war, verletzt wurde, als er das Vieh hütete. Er sagte: „Infolgedessen wurde ein Drittel meines linken Beins amputiert“.
Ein weiterer Geschädigter, Elnur Asgarov, erklärte, dass er am 18. April 2023 im Dorf Borsunlu im Rayon Tartar ebenfalls durch die Explosion einer Mine verletzt wurde, die von armenischen Soldaten vergraben worden war, während er das Vieh hütete.
Der Geschädigte Akif Hüseynov erklärte in seiner Aussage, dass er ins Dorf Afatli/Äfätli umgesiedelt war, nachdem sein Heimatdorf Jusifdschanli/Yusifcanlı im Rayon Aghdam von den armenischen Streitkräften besetzt worden war. Er berichtete, dass seine Söhne Anar, Razi und Bayram sowie sein Enkel Hüseyn in einem von den armenischen Streitkräften befreiten Gebiet auf eine Mine stießen, als sie ein landwirtschaftliches Grundstück besuchten. Nachdem er von dem Vorfall erfahren hatte, ging er ebenfalls zu dem Gebiet. Während die Verletzten versuchten, das Gebiet zu verlassen, explodierte eine weitere Mine.
Auf die Fragen des Staatsanwaltes Fuad Musayev antwortete Hüseynov, dass seine Söhne Razi und Bayram bei der Minenexplosionen ums Leben kamen, er selbst sowie sein anderer Sohn Anar schwere Verletzungen erlitten und sein Enkel Hüseyn leicht verletzt und psychisch stark traumatisiert wurde. „An einem Tag habe ich zwei Söhne verloren“, sagte er.
Auch sein Nachbar Bahruz Abdulov, der sich während des Vorfalls in der Nähe befand, wurde verletzt.
Akif Hüseynovs Sohn Anar Hüseynov und Nachbar Bahruz Abdulov, die als Geschädigte aussagten, schilderten ebenfalls, wie der Vorfall sich ereignete.
Die Geschädigten Nijat Cabbarov und sein Verwandter Rafael Bayramov erklärten in ihren Aussagen, dass sie zur gleichen Zeit in einem von den armenischen Streitkräften befreiten Gebiet auf eine Mine stießen und dabei Teile ihrer Beine amputiert wurden.
Alischan Safarov und Faig Safarov, die Mitarbeiter der Straßenverkehrsbehörde waren, berichteten, dass sie in Tartar auf eine in der Straße vergrabene Mine stießen und dabei verletzt wurden.
Der Geschädigte Hikmat Abdullayev, der vor Gericht aussagte, erklärte, dass er während seines Militärdienstes verletzt worden sei. Er antwortete auf die Fragen des leitenden Assistenten des Generalstaatsanwalts, Vusal Aliyev, und berichtete, dass nach dem Vaterländischen Krieg die Reste der armenischen Armee und illegalen armenischen bewaffneten Gruppen die von der armenischen Besatzung befreiten Gebiete Aserbaidschans regelmäßig mit großkalibrigen Waffen aus verschiedenen Richtungen unter Beschuss nahmen und Sabotageakte verübten. Die aserbaidschanische Armee habe jedoch diese Sabotageakte abgewehrt und die feindlichen Pläne vereitelt.
Die Mitarbeiter der nationalen Agentur für Minenräumung ANAMA Yadigar Schükürov, Gahhraman Rzayev, Najmaddin Hüseynov, Mahir Mustafayev, Samir Gözälov, Ali Schükürov, Färid Jabbrayilli Telman Zeynalov, Bahruz Nasirov und Alasgar Guliyev berichteten, dass sie während der Minenräumungsarbeiten auf Minen stießen und dabei verschiedene Körperverletzungen erlitten. Alasgar Guliyev sagte, dass sie während der Minenräumung häufig auf PMN-Minen, Panzerabwehrminen und sogenannte „Überraschungsminen“ stießen. In seiner Antwort auf Fragen vom stellvertretenden Staatsanwalt für Sonderaufgaben Tughay Rahimli erklärte er: „Die gefährlichsten dieser Minen sind die Panzerabwehr- und Splitterminen. Ich habe auch viele OZM-72-Minen gesehen. Diese explodieren in der Luft und zerstreuen Splitter, sie gehören zu den gefährlichsten Minen.“
Der Geschädigte Ilham Salmanov berichtete, dass er im Gebiet des befreiten Dorfes Aschaghi Seyidahmadli im Rayon Füsuli durch Explosion einer Landmine verschiedene Verletzungen erlitt und sein Bein amputiert wurde.
Ilknur Aliyev, der während seines Militärdienstes bei der Abwehr einer Sabotageaktion der armenischen Streitkräfte durch die Explosion einer Handgranate verletzt wurde, gab ebenfalls eine Aussage ab.
Natig Mammadov, Elnur Abbaszadə, Vusal Guliyev, Ramin Babayev und andere berichteten, dass sie durch Minenexplosionen verletzt wurden.
Im Prozess wurden auch die Gutachten der gerichtsmedizinischen Expertisen der Geschädigten verlesen.
Die nächste Gerichtssitzung ist für den 29. April angesetzt.
Dem armenischen Staatsbürger Ruben Vardanyan werden zahlreiche schwere Verbrechen vorgeworfen, darunter Kriegsverbrechen, Terrorismus und vorsätzliche Tötung. Zu den zentralen Anklagepunkten gehören die Planung und Durchführung eines Angriffskrieges, Zwangsumsiedlung und Verfolgung von Zivilisten, Entführung und Freiheitsberaubung, sowie Folter und Söldnertätigkeit. Darüber hinaus wird ihm die vorsätzliche Tötung in mehreren Fällen sowie versuchter Mord vorgeworfen. Weitere Anklagen betreffen illegale wirtschaftliche Aktivitäten, Terrorismus und dessen Finanzierung, Gründung krimineller und bewaffneter Gruppen, sowie illegale Waffen- und Sprengstofflagerung. Auch das Überqueren der aserbaidschanischen Grenze ohne Genehmigung und Handlungen, die die Luftsicherheit gefährden, gehören zu den Vorwürfen. Die Liste der Anklagen umfasst Dutzende Einzelartikel des Strafgesetzbuches.