WISSENSCHAFT UND BILDUNG
8. September: Welttag der Alphabetisierung
Baku, 8. September, AZERTAC
Der UNESCO-Welttag der Alphabetisierung am 08. September erinnert alljährlich daran, dass Bildung ein Menschenrecht ist. In vielen Ländern ist es immer noch ein Privileg, lesen und schreiben zu können. Aktuell sind laut UNESCO-Statistik immer noch rund 750 Millionen Menschen weltweit vom Analphabetismus betroffen, fast zwei Drittel von ihnen sind Mädchen und Frauen. 2019 steht der Tag unter dem Motto: ‚Alphabetisierung und Mehrsprachigkeit‘ - ergänzend zum ‚Internationalen Jahr der indigenen Sprachen', das von den Vereinten Nationen für 2019 ausgerufen wurde.
Eines der obersten Ziele der UNESCO war und ist, jeden Menschen mit dem Wissen und der Kompetenz auszustatten, die ihm alle Lebenschancen eröffnen. Alphabetisierung ist die Grundlage, um eine nachhaltigere Zukunft für alle zu sichern.
Das Thema Mehrsprachigkeit gibt Anlass, die grundlegende Bedeutung von sprachlicher Vielfalt sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene neu zu denken. In einer von Mobilität, Globalisierung und Digitalisierung geprägten Welt ist Mehrsprachigkeit eine wertvolle Ressource. Die Entwicklung einer inklusiven und nachhaltigen Gesellschaft ist nur vor dem Hintergrund vorstellbar, sprachliche Vielfalt, Mehrsprachigkeit als zentralen Bestandteil der Gesellschaft zu akzeptieren und in entsprechenden Alphabetisierungsmaßnahmen zu verankern. Nur so können die globalen Nachhaltigkeitsziele erreicht werden.
Audrey Azoulay, UNESCO-Generaldirekorin, anlässlich des Weltalphabetisierungstages:
„Unsere Welt ist reich und vielfältig mit rund 7.000 lebendigen Sprachen. Diese Sprachen sind Kommunikationsinstrumente, aber auch Instrumente des lebenslangen Lernens sowie zur Teilhabe an der Gesellschaft und am Arbeitsmarkt. Sie sind eng verbunden mit bestimmten Kulturen, Weltanschauungen und Wissenssystemen. Es muss daher diese Sprachenvielfalt im Bereich der Bildung und der Alphabetisierungsförderung verankert werden, um inklusive Gesellschaften zu schaffen, die Diversität und Differenzen respektieren und die Menschenwürde beachten.“
Agenda Bildung 2030: Eine Welt, in der jeder Zugang zu Wissen und Bildung hat.
Seit 2015 hat sich die Weltgemeinschaft verpflichtet, 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) zu verfolgen. Die UNESCO koordiniert das globale Nachhaltigkeitsziel SDG 4 „Bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherzustellen sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen zu fördern“. Dieses Ziel kann nur dann vollständig erfüllt werden, wenn die spezifischen Bedürfnisse junger Menschen und Erwachsener wahrgenommen werden, wie beispielsweise unterschiedliche muttersprachliche oder mehrsprachige Voraussetzungen.