WELT
Explosionen in Thailand: vier Tote
Baku, 12. August, AZERTAC
In Thailand sind binnen 24 Stunden an mehreren Orten Bomben explodiert, auch auf der Urlauberinsel Phuket. Mindestens vier Menschen starben. Dutzende wurden verletzt, darunter Deutsche.
In Thailand hat es eine Serie von Bombenexplosionen mit mindestens vier Toten und Dutzenden Verletzten gegeben. Innerhalb weniger Stunden detonierten in dem Touristenort Hua Hin, nahe einem Badestrand auf der Urlaubsinsel Phuket und vor Polizeistationen in der Provinz Surat Thani mindestens sechs Sprengsätze, wie Polizeivertreter am Freitag mitteilten. Auch in Phang Nga gab es Explosionen. Die Armee geht von einer koordinierten Angriffsserie aus.
"Nach derzeitigen Erkenntnissen können wir bestätigen, dass sich drei Deutsche unter den Verletzten befinden", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. "Die deutsche Botschaft steht mit ihnen im Kontakt." Das Auswärtige Amt aktualisierte der Sprecherin zufolge auch die Reise- und Sicherheitshinweise für Thailand und rät Reisenden zu äußerster Vorsicht.
Schon am Donnerstag hatten sich kurz hintereinander zwei Explosionen in Hua Hin ereignet. Dabei war nach Polizeiangaben eine Thailänderin getötet worden. "Die Bombenattentate tragen dieselbe Handschrift", sagte Armeegeneral Danai Kritmethavee vor Journalisten. "Wir gehen zurzeit davon aus, dass es sich um eine koordinierte Attacke handelt."
Wer hinter der Serie steckt, ist noch unklar. Die thailändische Polizei sieht nach eigenen Angaben keinen Fall von islamistischem Terrorismus. Im Süden Thailands kämpfen muslimische Rebellen seit langem gegen die Regierung, es gibt hier immer wieder Bombenanschläge kleineren Umfangs. Sprengstoffattentate auf die weiter nördlich gelegenen Touristenzentren sind indes selten.
Nach Angaben der thailändischen Sicherheitsbehörden handelt es sich um "örtliche Sabotage aufgrund von inneren Angelegenheiten". Die Anschläge ereigneten einen Tag vor einem Feiertag zu Ehren des Geburtstags von Königin Sirikit und wenige Tage nach einem umstrittenen Referendum über eine von der regierenden Militärjunta ausgearbeitete Verfassung.
Örtlichen Medienberichten zufolge ereigneten sich die ersten beiden Explosionen in Hua Hin an einer Kreuzung vor mehreren Bars. Nur zwölf Stunden später habe es dann die nächste Detonation gegeben. Auf Phuket kam es in der Nähe des beliebten Strands Patong zu einer Detonation, bei der laut Polizei ein Taxifahrer verletzt wurde.
Regierungschef Prayut Chan-o-cha erließ laut einem Sprecher Notverordnungen. Sicherheitsvorkehrungen in Städten und an Touristenzielen sollten erhöht werden.