WIRTSCHAFT
Französischer Autobauer Renault will 15.000 Fahrzeuge zurückrufen
Baku, 19. Januar, AZERTAC
Nach VW zieht nun auch Renault Konsequenzen wegen problematischer Abgaswerte. Nach Angaben des französischen Umweltministeriums ruft der Autobauer massenhaft Fahrzeuge zurück.
Im Verfahren um Abgasnormen will der französische Autobauer Renault 15.000 Fahrzeuge zurückrufen. Die Fahrzeuge sollten neu eingestellt werden, sagte Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal am Dienstag dem französischen Sender RTL. "Die Tests waren nicht ausreichend, das muss unter realen Fahrbedingungen gemacht werden." Sie betonte die Kooperation von Renault.
Das Unternehmen hat für die kommenden Wochen einen Plan zur Reduzierung der Abgase seiner Diesel-Fahrzeuge unter echten Fahrbedingungen angekündigt. Bei einer Stichprobe in Frankreich hatten Diesel-Modelle die Normen für CO2 und Stickoxid überschritten.
Verkaufschef Thierry Koskas hatte am Montag ebenfalls Unregelmäßigkeiten eingeräumt. "Unter den Testbedingungen des Genehmigungsverfahrens erfüllen unsere Fahrzeuge die Abgasnormen", sagte er. Bei den Emissionen im realen Straßenverkehr gebe es aber Unterschiede zu den im Testverfahren gemessenen Werten.
Die Renault-Aktie war zuletzt massiv eingebrochen. Grund war eine Razzia der Behörden, die Spekulationen auslöste, dass der Konzern in einen Abgasskandal verstrickt sein könnte. Dabei wurden Parallelen zum deutschen Konkurrenten Volkswagen befürchtet.
Frankreich will deshalb vorerst seine geplanten Anteilsverkäufe verschieben. So lange die Aktie nicht wieder auf ein "normales" Preisniveau zurückgekehrt sei, werde der Anteil des Staates nicht reduziert, sagte Wirtschaftsminister Emmanuel Macron. "Wir haben nicht vor, die Anteile zu Ungunsten des Steuerzahlers zu verkaufen."