WELT
Getreidekonzern von Australien verbietet Verkauf
Baku, den 29. November (AZERTAG). Australiens Regierung stoppt einen Milliarden-Deal. Der geplante Verkauf des Getreidehändlers GrainCorp an den US-Konkurrenten ADM sei „nicht im nationalen Interesse“, teilte der Finanzminister des Landes mit. Die Öffentlichkeit sei tief besorgt.
Die neue australische Regierung hat dem US-Rohstoffkonzern Archer Daniels Midland (ADM) die 2,6 Milliarden Dollar schwere Übernahme des heimischen Getreidehändlers GrainCorp überraschend verboten. Viele australische Landwirte hätten Wettbewerbs-Bedenken gegen die Übernahme geltend gemacht, sagte Finanzminister Joe Hockey am Freitag. Der Verkauf sei „nicht im nationalen Interesse“.
Die Aktionäre von GrainCorp und die Öffentlichkeit seien „tief besorgt“ angesichts des Geschäfts, sagte Hockey. Es zu erlauben, hätte die öffentliche Unterstützung für ausländische Investitionen im Land untergraben.
GrainCorp betreibt 280 Getreidesilos und sieben der zehn Hafenterminals in New South Wales, Queensland und Victoria. 85 Prozent des Getreidehandels in Ostaustralien laufen über die Firma.
Rund 30.000 Landwirte in Australien verkaufen ihr Getreide an GrainCorp - die National Party, die mit in der Regierung sitzt, hat ihre Wähler vor allem in den ländlichen Gebieten. Hockey sagte, die Getreideexportbranche befinde sich noch immer in der Umstellung, seit die Regierung 2008 mit der Deregulierung begonnen hatte. Es brauche noch Zeit, bis sich hier echter Wettbewerb entwickelt habe.
ADM handelt mit Agrarrohstoffen wie Mais, Weizen oder Kakao. Der US-Konzern hatte vor einem Jahr erklärt, den letzten unabhängigen australischen Getreidehändler kaufen zu wollen. Die Wettbewerbsbehörden des Landes hatten den Deal bereits durchgewunken.