WELT
Japanischer Autobauer will Milliarden in USA investieren
Baku, 10. Januar, AZERTAC
Der japanische Autobauer Toyota will in den kommenden fünf Jahren zehn Milliarden Dollar in den USA investieren, umgerechnet 9,5 Milliarden Euro. Das erklärte der Chef des Konzerns, Akio Toyoda, auf der US-Automesse in Detroit.
Toyota will die Ankündigung nicht als Reaktion auf Trumps Äußerungen verstanden wissen. Vielmehr sei dies Teil der Konzernstrategie, sagte Toyoda laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo.
Die Automesse in Detroit aber ist in diesem Jahr geprägt von dem bevorstehenden Machtwechsel in den USA. Mit einer aggressiven Kampagne setzt sich der künftige US-Präsident Donald Trump für den Erhalt und Ausbau von Jobs in seiner Heimat ein.
Trump hatte mehrere Großkonzerne - darunter auch Toyota - angegriffen, weil sie seiner Meinung nach zu viele Autos für den US-Markt in Mexiko bauen. Er droht mit hohen Strafzöllen.
"Toyota will ein neues Werk in Baja, Mexiko, bauen, um Corolla-Autos für die USA herzustellen", schrieb er am Donnerstag. "AUF KEINEN FALL! Baut das Werk in den USA oder zahlt hohe Grenzsteuer." Toyotas Aktie gab nach Trumps Äußerungen nach.
Die Regierung in Tokio sah sich genötigt, die Firma zu verteidigen. Japanische Autobauer leisteten "signifikante Beiträge bezüglich Arbeitsplätzen in den Vereinigten Staaten", so Wirtschaftsminister Hiroshige Seko. Der Konzern teilte seinerseits mit, man werde weder das Produktionsvolumen noch die Beschäftigung in den USA wegen der Fabrik im mexikanischen Guanajuato verringern. Toyota sei "seit fast 60 Jahren ein Teil der Kultur der USA".
Scharfe Kritik per Tweet - Toyota ist der dritte große Autobauer, den Trump wegen der Produktion von US-Importgütern im Niedriglohn-Nachbarland Mexiko attackiert. Zuletzt war er den US-Marktführer General Motors (GM) angegangen, davor hatte sich Ford über ein Jahr lang Kritik anhören müssen.
Ford knickte vergangene Woche ein - die Firma strich überraschend Pläne für ein Werk in Mexiko. Der Rückzug der Fabrik-Pläne für das mexikanische San Luis Potosi ist zumindest eine symbolische Geste von Ford. Grundsätzlich hält der Konzern aber daran fest, die neue Generation des Kompaktwagens Focus in Mexiko zu fertigen - allerdings in einem bestehenden Werk in Hermosillo.