WELT
Kanada schließt seine Grenzen
Kanada verweigert Menschen aus den von Ebola betroffenen Ländern die Einreise, teilt die Nachrichtenagentur AZERTAG unter Berufung auf ausländische Massenmedien mit. Kanada stellt vorübergehend keine Visa mehr für Reisende aus, die aus von der Ebola-Epidemie betroffenen westafrikanischen Ländern kommen. Diese Maßnahme sei nötig, um die kanadischen Bürger zu schützen, teilte die Regierung in Ottawa mit. In dem nordamerikanischen Land ist bislang kein Ebola-Fall bekannt. Zu Wochenbeginn hatte Australien seine Grenzen für Menschen aus den Ebola-Gebieten in Sierra Leone, Liberia und Guinea geschlossen.
UN-Ebola-Koordinator David Navarro hatte zuvor einige Staaten für ihre Quarantäneregeln bei der Rückkehr von Ärzten und Krankenschwestern kritisiert. „Wir möchten nicht, dass sie sich in ihrer Heimat nach der Rückkehr nicht willkommen fühlen.“ In den USA war vergangene Woche eine Krankenschwester direkt nach ihrer Rückkehr aus Sierra Leone isoliert worden. Sie zeigt keine Symptome und bisher konnte bei ihr in mehreren Tests keine Infektion festgestellt werden.
In Westafrika sehen die Vereinten Nationen dagegen vermehrt Fortschritte im Kampf gegen die Seuche. Aktuelle Zahlen deuteten beispielsweise auf weniger Neuinfektionen in Liberia hin, sagte UN-Ebolakoordinator Navarro. Man sei zudem auf einem guten Weg, wie geplant bis Anfang Dezember 70 Prozent aller Erkrankten zu behandeln. Von der geforderten Milliarde Dollar an Hilfsgeldern seien 50 Prozent bereits zugesagt, hieß es weiter. „Aber es ist noch ein weiter Weg bis wir sagen können, dass wir den Ausbruch der Krankheit unter Kontrolle oder gar überstanden haben“, erklärte Navarro.
Neuen Daten der Weltgesundheitsorganisation zufolge ist die Zahl der Ebola-Fälle in Westafrika auf mehr als 13 500 gestiegen - fast 5000 Menschen seien bislang durch das Virus gestorben.