WISSENSCHAFT UND BILDUNG
Nasa stoppt Zusammenarbeit mit Russland
Baku, den 3. April (AZERTAG). Als Reaktion auf die russische Ukraine-Politik dürfen Nasa-Mitarbeiter nicht nach Russland reisen. Jeder Kontakt mit russischen Kollegen ist tabu. Die Internationale Raumstation ISS ist nicht betroffen.
Die US-Raumfahrtbehörde Nasa stoppt wegen der Ukraine-Krim-Krise weitgehend ihre Zusammenarbeit mit Russland. Die Kooperation bei der „Internationalen Raumstation“ (ISS) ist von der Maßnahme jedoch nicht betroffen. Erst vor Kurzem trafen drei Astronauten, darunter ein Amerikaner, an Bord einer russischen Sojus-Kapsel auf der Station im Weltall ein.
Laut „New York Times“ dürften Nasa-Mitarbeiter nicht mehr nach Russland reisen, und Vertreter der russischen Regierung dürften keine Nasa-Einrichtungen mehr besuchen.
Wie die Nasa in einer E-Mail an Führungskräfte der Raumfahrtbehörde weiter schrieb, soll es keine bilateralen Treffen, E-Mail-Kontakte sowie Telefon- und Videokonferenzen mehr geben. Fox News betonte, die Echtheit des Schreibens sei dem Sender bestätigt worden.
In dem online veröffentlichten Papier heißt es: „Angesichts Russlands andauernder Verletzung der ukrainischen Souveränität und territorialen Unversehrtheit hat die US-Regierung bis auf Weiteres entschieden, alle Nasa-Kontakte zu russischen Regierungsvertretern auszusetzen“ - abgesehen von ausdrücklich genannten Ausnahmen.
Noch vor wenigen Tagen hatte Nasa-Chef Charles Bolden vor dem US-Kongress sein Vertrauen in die Raumfahrt-Partnerschaft zwischen USA und Russland bekräftigt. Die amerikanisch-russischen Raumfahrtbeziehungen seien trotz Moskaus Annexion der Halbinsel Krim intakt.
Experten sehen Wirkung der Maßnahme begrenzt - Experten zeigten sich jedoch ob der Kehrtwende wenig überrascht, da ähnliche Anweisungen an andere US-Bundesbehörden gegangen seien. Die Wirkung der Nasa-Maßnahme dürfte sich allerdings in Grenzen halten, weil die USA und Russland auf der ISS weiter zusammenarbeiteten, sagten sie.
Seit dem letzten Flug eines Space Shuttles im Sommer 2011 sind die USA für bemannte Flüge zur ISS auf die russischen Sojus-Kapseln angewiesen. Pro Reise zahlt die Nasa gut 70 Millionen Dollar an Russland.
Die neue US-Raumkapsel „Orion“ wird erst in einiger Zeit voll einsatzbereit sein. Ein erster Testflug ist später in diesem Jahr geplant.
Die Russische Föderation hatte nach dem Umsturz in der Ukraine Ende Februar die Schwarzmeerhalbinsel Krim in ihr Staatsgebiet eingegliedert. Zudem zog Moskau Soldaten an der Westgrenze zur Ukraine zusammen.
Die Nato setzte diese Woche die praktische Zusammenarbeit mit Moskau aus. Zugleich will die transatlantische Militärallianz nach Angaben von Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen enger mit der Ukraine zusammenarbeiten.
Nachbarländer der Ukraine wie Bulgarien, Ungarn, Rumänien und die Slowakei sind bereits Mitglieder der Nato, die Ukraine noch nicht.