POLITIK
Rafael Harpaz: Es war sehr angenehm, in solch einem Land wie Aserbaidschan als Botschafter zu arbeiten
Baku, 8. August, AZERTAC
Botschafter von Israel in Aserbaidschan Rafael Harpay, dessen Frist der diplomatischen Tätigkeit in unserem Land zu Ende kam, hat der AZERTAC ein Interview gegeben. Hier stellen wir das Interview vor.
- Herr Botschafter, die aserbaidschanisch-israelischen Beziehungen entwickeln sich in letzter Zeit erfolgreich. Welche Neuheiten werden in der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern erwartet?
- Zuerst möchte ich betonen, dass es für mich sehr angenehm war als Botschafter in solch einem Land wie Aserbaidschan zu arbeiten. Ihr Land ist einzigartig und unterscheidet sich durch Gutmütigkeit und Aufrichtigkeit seiner Menschen. Nach der Wiederherstellung der Unabhängigkeit hat Aserbaidschan im Laufe von 24 Jahren sehr große Erfolge aufzuweisen.
Ich möchte betonen, dass Aserbaidschan Israel sehr nahe ist. Zwischen den beiden Ländern bestehen wichtige strategische Beziehungen. Diese Kontakte umfassen allmählich immer noch breitere Bereiche. Die Regierung Israels schätzt in Aserbaidschan zu sehende rasche Entwicklung unter der Leitung des Präsidenten Ilham Aliyev hoch ein. Zurzeit bemühen wir uns um die weitere Vertiefung der Zusammenarbeit in Handels- und Energiebereichen. Wir haben feste Beziehungen im Wirtschaftsbereich. Diese Beziehungen umfassen auch solche Bereiche wie Landwirtschaft, Wassertechnologien, hohe Technologien, Tourismus, Medizin. In dieser Richtung wurden auch Schulungen für den Erfahrungs- und Meinungsaustausch organisiert. Israel ist an der Erfahrung Aserbaidschans im Nichterdölsektor interessiert. In diesem Jahr wird die Unterzeichnung der bilateralen Vereinbarungen zur Erweiterung der Zusammenarbeit im Bereich des Handels und der Unternehmung erwartet. Zurzeit arbeitet man an diesen Vereinbarungen.
Aserbaidschan Luftverkehsgesellschaft „Aserbaidschan Hava Jollary" fliegt zweimal in der Woche nach Israel. Darüber hinaus ist für die Inhaber der diplomatischen und Dienstpässe ein wichtiges Dokument zur Erleichterungen des Visaregimes unterzeichnet. Dies bedeutet, dass die Bürger Israels ohne Schwierigkeiten nach Aserbaidschan reisen können.
Wie haben auch gute Kontakte im Bereich der Kultur. Es ist erfreulich, dass auf dem Festival in Jerusalem aserbaidschanisches Mugham dageboten ist. Israelische Musiker nahmen am internationalen Musikfestival in Gabala teil. Die bilaterale Zusammenarbeit auf diesem Gebiet wird sich auch in der Zukunft entwickeln.
Aserbaidschan-Israel Beziehungen sind auf der guten Ebene auch im Energiesektor. Wie bekannt, Aserbaidschan verfügt über reiche Erdöl- und Gasressourcen, die die Energiesicherheit vieler Weltländer versorgen. Aserbaidschan, das reiche Erfahrung im Energiebereich hat, liefert nach Israel durch Erdölleitung Baku-Tbilisi-Ceyhan bedeutende Menge von Erdöl.
Darüber hinaus hat Aserbaidschan günstiges Potenzial für die Entwicklung des Tourismus. Über Hunderte junge Aserbaidschaner besuchten die Kursen, um die Erfahrung Israels im touristischen Sektor zu lernen.
- Wie Sie wissen, in Aserbaidschan leben die Vertreter vieler Völker, darunter auch über 30 Tausend Juden, in friedlicher Koexistenz. Was können Sie über in unserem Land herrschende Toleranz sagen?
Aserbaidschan ist wirklich ein anerkanntes Modell der Toleranz. Das sehen wir deutlich im Vergleich von Aserbaidschan zu führenden europäischen Ländern. In diesem Land gibt es keinen Antisemitismus. Aserbaidschan ist in diesem Bereich ein erfolgreiches Modell für die Welt. Tausende von Jahren leben und arbeiten hier friedlich nicht nur die Juden, sondern auch die Vertreter anderer Völker. Das ist kultureller Reichtum Aserbaidschans. Jüdische Gemeinde hat sich in Aserbaidschan immer gefahrlos gefühlt. Ich möchte noch mal betonen, dass Aserbaidschan ein gutes Vorbild für andere Weltländer im Verhalten gegenüber der jüdischen Gemeinde ist. Aus dieser Sich war es er für mich sehr angenehm, in solch einem toleranten Land als Diplomat tägig zu sein.
- Welche Ereignisse während Ihrer Amtszeit in Aserbaidschan sind Ihnen im Gedächtnis geblieben? Erzählen Sie bitte über Ihre Eindrücke über unser Land?
Aserbaidschan wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Hier habe ich viele Freunde. In Aserbaidschan fühle ich mich wie zu Hause. Aserbaidschan ist eines der besten Länder, wo Diplomat arbeiten kann. Ich glaube, dass die Geschichte und Kultur dieses majestätischen Landes Interesse bei jedem hervorrufen kann. Drei Jahre meines Aufenthaltes in Aserbaidschan waren hervorragend. Hier habe ich noch einmal gesehen, dass unsere Völker viel gemein haben. Ich war in vielen Regionen des Landes, ihre Küche hat mir sehr gefallen. In der Zukunft mache ich unbedingt Urlaub in Aserbaidschan.
-Es wäre auch interessant Ihre Meinung über die ersten Europäischen Spiele organisiert von Aserbaidschan zu hören.
- Vor allem möchte ich dem aserbaidschanischen Volk und dem Staat zu diesem großen Erfolg gratulieren. Die Spiele haben günstige Verhältnisse geschaffen, Aserbaidschans auf der internationalen Arena im weitesten Maße zu präsentieren. Zwei TV – Sender Israels haben die Europaspiele live übertragen. Die Organisation war ideal. Nationales Olympisches Komitee Israels hat die Eröffnungs- und Abschlussfeiernder sowie alle Wettbewerbe und den Organisationsprozeß hoch eingeschätzt. Der israelischen Delegation zählten über 200 Mitglieder. Das war die größte israelische Delegation, die bisher an den Wettbewerben teilgenommen haben. Die Delegationsmitglieder trafen sich im Rahmen der Spiele auch mit den Vertretern der jüdischen Gemeinde in Aserbaidschan.
Aserbaidschan richtet die internationalen Wettbewerbe erfolgreich, auf sehr hohem Niveau aus. Wie bekannt, werden in kommenden Jahren in Aserbaidschan noch einige renommierte Sportveranstaltungen stattfinden. Baku wird nächstes Jahr den Grand Prix Wettbewerb im „Formula-1, die islamische Solidaritätsspiele, und im Jahre 2020 vier Gruppenspiele der Fußball-EM austragen.
- Was können Sie über die Aussichten für die Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern im Bereich der Information sagen?
- Die bilateralen Beziehungen können auch im Informationsbereich weiter vertieft werden. Ich glaube, dass die Zusammenarbeit in diesem Bereich für beide Seiten nützlich sein würde. Die Zusammenarbeit zwischen den Nachrichtenagenturen scheint heute derzeit besonders wichtig zu sein. In Israel funktionieren fünf einflussreiche Informationsagenturen. Falls AZERTAC Interesse hat, kann man in der Zukunft den Kontakt mit diesen Agenturen knüpfen. Übrigens lese auf der Seite von der AZERTAC die Informationen über politisches, wirtschaftliches, kulturelles, soziales und sportliches Leben von Aserbaidschan. Ich war zu Gast bei der AZERTAC und bin im Bilde über die internationalen Beziehungen Ihrer Agentur im globalen Informationsraum. Ich glaube, die Aufnahme dieser Beziehungen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Zusammenarbeit unserer Länder im Informationsbereich leisten kann. Hoffentlich werden in der Zukunft gemeinsam realisierende Projekte dank dieser Zusammenarbeit uns noch näher bringen.
- Wir möchten Ihre Position zum armenisch-aserbaidschanischen Berg-Karabach-Konflikt erfahren.
- Unsere Position ist wie folgt. Israel unterstützt die friedliche Lösung des Berg-Karabach Konfliktes, im Rahmen der Norm und Grundsätze des internationalen Rechtes. Viele Menschen leiden heute unter diesem Konflikt. Wir begrüßen auch die Bemühungen der OSZE Minsk-Gruppe um friedliche Beilegung dieses kriegerischen Konfliktes. Die Wiederherstellung der Stabilität in der Region ist ein wichtiger Faktor.