GESELLSCHAFT
Sport kann Gefahren des Dauersitzens nicht ausgleichen
Baku, 27. Januar, AZERTAG
Mit hohen Gesundheitsrisiken verbindet man insbesondere Extremsportarten. Dabei gehört stupides Dauersitzen, ob vor dem Rechner im Büro oder zu Hause auf der Couch zu den unterschätzten Gesundheitsgefahren, wie eine neue Studie zeigt.
Am Schreibtisch, beim Online-Shoppen und vor allem vor dem Fernseher: Die meisten Menschen verbringen nach Einschätzung von Experten zu viel Zeit im Sitzen - im Mittel mehr als sieben Stunden an Werktagen. Das dauerhafte Sitzen hat weitreichende Folgen für den Fett- und Blutzuckerstoffwechsel und macht die Menschen krank, sagen Experten.
Zudem bewegt sich laut der Studie nur die Hälfte der Menschen ausreichend. Dauersitzen gilt neben Bewegungsmangel als eigenständiges Gesundheitsrisiko: Es lasse sich nicht vollständig durch Sport kompensieren. Das Gesundheitsrisiko steigt ab acht Stunden Sitzen pro Tag deutlich an.
Wissenschaftler der Universität Toronto kamen in einer kürzlich im Fachjournal „Annals of Internal Medicine“ veröffentlichten Studie zu einem ähnlichen Ergebnis: Demnach fördert langes Sitzen Krankheiten wie Diabetes, Krebs und Herzerkrankungen - und zwar unabhängig davon, wie viel Sport man zusätzlich treibt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Erwachsene pro Woche mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive körperliche Arbeit.
Stillsitzen und Bewegungsmangel sind der Studie zufolge bereits bei den Jüngsten an der Tagesordnung: Nur bei einem Viertel der Kinder bleibt die tägliche Zeit vor dem Bildschirm unter der empfohlenen Dauer von einer Stunde. Einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer hatten in der Umfrage mehr als 70 Prozent von ihnen, die Hälfte verfügt über einen Internetzugang. Sie kopierten den ungesunden Lebensstil ihrer Eltern.