WIRTSCHAFT
US-Wirtschaft wächst deutlich schwächer als erwartet
Baku, 30. Juli, AZERTAC
Schwache Investitionen bremsen das Wachstum in den USA. Die Wirtschaft legte im Frühling um 1,2 Prozent zu - deutlich weniger als erwartet.
Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal deutlich weniger gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) habe von April bis Juni auf das Jahr hochgerechnet um 1,2 Prozent zugelegt, teilte das Handelsministerium in Washington mit. Bankvolkswirte hatten mit einer Zunahme um 2,5 Prozent gerechnet. Im Vorquartal hatte das Wachstum bei revidierten 0,8 Prozent gelegen. In einer ersten Schätzung war noch ein Anstieg von 1,1 Prozent für das erste Jahresviertel ermittelt worden.
Die relativ schwachen Daten setzten dem Dollar zu. Der Eurokurs legte nach den Zahlen deutlich zu und stieg bis auf 1,1168 US-Dollar. Vor den Daten hatte er noch bei 1,11 Dollar notiert. Die US-Anleihen gingen mit leichten Kursgewinnen in den Handel. Am Aktienmarkt gab der deutsche Leitindex Dax vorherige Gewinne teilweise wieder ab.
Investitionen gingen im zweiten Quartal um 2,2 Prozent zurück und bremsten so das Wachstum. Die Verbraucher erwiesen sich hingegen als Stütze der Konjunktur: Der Konsum legte mit 4,2 Prozent stärker zu als im ersten Quartal.
Die US-Notenbank Fed dürfte sich mit ihrer zögerlichen Politik bestätigt sehen. Trotz zuletzt robuster US-Arbeitsmarktdaten hatte die Fed auch zuletzt keine klaren Signale für eine baldige Leitzinserhöhung gegeben. Seit der Erhöhung im Dezember 2015 liegt der Leitzins in einer Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent.
Wachstumszahlen werden in den USA auf ein Jahr hochgerechnet. Sie geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Tempo ein Jahr lang gehalten würde. In Europa wird auf eine Annualisierung verzichtet. Die Wachstumsraten sind deshalb geringer und nicht unmittelbar mit amerikanischen Zahlen vergleichbar.