GESELLSCHAFT
Vor Chinas Ostküste sammelten sich riesige Algenteppiche
Baku, den 23. Juli (AZERTAG). Grüne Flecken im Gelben Meer: Vor Chinas Ostküste sammelten sich riesige Algenteppiche. Ein Satellitenbild dokumentiert das erstaunliche Ausmaß der Rekordblüte.
Anfang Juli erlebten Orte an der Ostküste Chinas eine Blütezeit der besonderen Art. Riesige Algenteppiche trieben an die Strände; einer dehnte sich chinesischen Medienberichten zufolge über eine Fläche so groß wie das Bundesland Brandenburg aus.
Ein Bild des Satelliten „Terra“, das die US-Weltraumbehörde Nasa nun veröffentlicht hat, zeigt die Situation unmittelbar vor dem Höhepunkt des Umweltereignisses: Mehr als hundert Kilometer vor der Küste schwappen die grünen Matten bereits. Das Wasser nördlich der Hafenstadt Qingdao ist schon weit hinaus grün gefärbt. Der Name der Stadt bedeutet „Grüne Insel“, er bezieht sich allerdings auf die satte Vegetation an Land.
Wenige Tage später sollte auch Qingdao von den Algen eingenommen werden. Tausende Helfer waren dort im Einsatz, um den Sandstrand zu säubern. Viele badeten trotzdem im Wasser und spielten in den Algen (siehe Fotostrecke). Der Algenteppich war nach Medienangaben größer als im bisherigen Rekordjahr 2008. Damals drohte die grüne Masse sogar, zum Problem für Wettbewerbe bei den Olympischen Spielen zu werden.
Die prächtige Algenblüte wiederholt sich vor Chinas Ostküste mittlerweile jeden Sommer. Dünger aus Nitraten und Phosphaten für landwirtschaftliche Felder wird von Regen und Flüssen ins Meer gespült, wo er die Einzeller sprießen lässt. In warmem Wasser gedeihen sie umso schneller.
Für Menschen wären die Algen nicht gefährlich, teilten Behörden mit. Doch die Tierwelt leidet: Der dichte Teppich auf dem Wasser blockiert das Sonnenlicht, und die Algen vernichten den Sauerstoff. Fische und andere Meereslebewesen müssen weichen.