WELT
Zur Vorbereitung einer Militärintervention in Syrien die USA zwei griechische Stützpunkte beantragt
Baku, den 27. August (AZERTAG). Zur Vorbereitung einer Militärintervention in Syrien haben die USA laut einem Medienbericht die Nutzung von zwei Luftwaffenstützpunkten in Südgriechenland und auf Kreta beantragt. Dies berichtete die Athener Zeitung Kathimerini unter Berufung auf Informationen aus dem Verteidigungs- und Außenministerium.
Das griechische Außenministerium wollte den Bericht nicht kommentieren. „Ich habe dazu nichts zu sagen“, sagte Sprecher Konstantinos Koutras. Aus Kreisen des Verteidigungsministeriums wurde die Information dagegen dementiert: Es habe keinen solchen Antrag gegeben, meldete die halbamtliche griechische Nachrichtenagentur Amna.
Wie die Zeitung berichtete, geht es um den Stützpunkt Souda auf Westkreta und den Flughafen von Kalamata auf der Halbinsel Peloponnes. Außerdem sei bereits eine erhöhte Aktivität von Militärflügen durch den griechischen Luftraum in Richtung Ostmittelmeer registriert worden.
Die Stützpunkte auf Kreta und der Halbinsel Peloponnes waren während der Intervention des Westens sowie arabischer Staaten in Libyen von Kampfbombern genutzt worden. In Souda befindet sich ein großer US-Marine- und Luftwaffen-Stützpunkt.
Am Montagabend war berichtet worden, dass auch auf dem britischen Luftwaffen-Stützpunkt Akrotiri auf Zypern die Aktivitäten zugenommen hätten. Die Insel liegt nur wenige Hundert Kilometer Luftlinie von der syrischen Hauptstadt Damaskus entfernt und könnte ein zentraler Ausgangspunkt für die britischen Operationen werden.
Die Regierung in London bestätigte, dass die britischen Streitkräfte einen Militäreinsatz gegen Syrien vorbereiten. Die Regierung diskutiere mit internationalen Partnern über „die richtige Antwort“ auf den mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatz in Syrien, sagte ein Sprecher von Premierminister David Cameron. Als Teil der Debatte arbeiteten die Streitkräfte an Plänen für einen möglichen Einsatz. Cameron habe das Parlament zu einer Sondersitzung zusammengerufen, meldete AP. Am Donnerstag sollen die Abgeordneten abstimmen.
Die Gegenseite macht sich auf einen Angriff gefasst. Syrien will sich im Fall eines Militärschlags mit „allen zur Verfügung stehenden Mitteln“ verteidigen, teilte die Regierung in Damaskus mit.
Der Iran warnte, ein militärisches Vorgehen hätte ernste Folgen „für die gesamte Region“. Auch Russland schloss sich der Kritik an. Ein Nato-Angriff „würde neues Leiden in Syrien verursachen und hätte katastrophale Folgen für andere Länder im Nahen Osten und in Nordafrika“, sagte ein Sprecher des russischen Außenministeriums.
Die Chemiewaffenexperten der Vereinten Nationen verschoben die Fortsetzung ihrer Untersuchung der Giftgas-Vorwürfe in Syrien um einen Tag. Um die Bereitschaft und die Sicherheitsbedingungen des Teams zu verbessern, werde die Arbeit erst am Mittwoch wieder aufgenommen, teilten die UN mit. Eine Untersuchung der Situation habe ergeben, dass es besser sei, das für Dienstag geplante Programm vorerst abzusagen.