POLITIK
Binnenvertriebene aus Region Zangilan appellieren an den deutschen Botschafter in Aserbaidschan, Maßnahmen gegen Unternehmen CRONIMET zu ergreifen
Baku, 8. Juli, AZERTAC
Die Binnenvertriebene aus der Region Zangilan/Sängilan appellierten an den deutschen Botschafter in Aserbaidschan Dr. Wolfgang Manig, geeignete Maßnahmen gegen das deutsche Unternehmen CRONIMET zu ergreifen, wie AZERTAC mitteilte.
Im Appel heißt es: “Wir, die Binnenvertriebenen aus der Region Sängilan, appellieren an Sie im Zusammenhang mit einem “Umweltterror“, der während der armenischen Besatzung gegen unser Heimatland begangen wurde. Wir wurden aus ständigen Wohnorten vertrieben und leben seit etwa 30 Jahren vorübergehend in verschiedenen Städten und Regionen Aserbaidschans. Jedoch haben wir die Hoffnung auf die Rückkehr in unsere Heimat nie verloren. Im September des vergangenen Jahres 2020 befreite die aserbaidschanische Armee unsere armenisch besetzten Gebiete, einschließlich der Region Sängilan, aus der wir vertrieben wurden.
Wir freuen uns darauf, dass wir bald wieder in unser Heimatland zurückkehren werden. Aber wir sind um einen “Umweltterrorismus“ in der Sängilan Region sehr besorgt. Die Bewohner von Sängilan nutzten den Fluss Oxçuçay/Ochtschutschay vor der Okkupation für Bewässerungszwecke, erholten sich am Ufer des Flusses und fingen Fische. Die giftigen Abfälle des Gadscharan Kupfer-Molybdäns und der Gafan-Kupferraffinerie in Armenien, die an der Quelle des Flusses liegen, sowie das häusliche Abwasser sowie das verunreinigte und verseuchte Wasser werden heute direkt in den Fluss Ochtschutschay eingeleitet. Das deutsche Unternehmen CRONIMET, das in Armenien im Bergbausektor tätig ist, hält sich nicht an den Öko-Standards und belastet damit die Umwelt nicht nur im Rayon Sängilan, sondern auch in den umliegenden Regionen.
Heute sterben massenhaft Fische im Ochtschutschay, weil die Abwässer den Fluss verseuchen. Die Verseuchung des Flusses Ochtschutschay macht es unmöglich, ihn für Bewässerungszwecke zu nutzen.
Wir, die Bewohner von Sängilan, die sich seit fast 30 Jahren nach der Heimkehr sehnen, fordern auf, diesem Umweltterror, ein Ende zu setzen. Wir fordern Deutschland, ein Land der Umweltstandards, auf, geeignete Sofortmaßnahmen gegen das Unternehmen CRONIMET zu treffen.
Andernfalls werden wir in diesem Zusammenhang an internationale Gerichte appellieren.
Der Brief wurde von mehr als 100 Binnenvertriebenen unterzeichnet, die durch die Besatzung von Sängilan durch armenische Streitkräfte vertrieben wurden.“