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Formel 1 testet Qualifying-Revolution in Ungarn
Baku, 19. Juli, AZERTAC
Interessante Änderung beim Großen Preis von Ungarn: In Budapest testet die Formel 1 erstmals eine neue Qualifying-Regel. Die Hoffnung der Verantwortlichen: mehr Spannung und ein ausgeglichenerer Kampf um die Plätze.
Im Qualifying haben die Formel-1-Teams für gewöhnlich eine freie Reifenwahl. Wer etwa in Q1 schon die weichen Gummis aufziehen will, kann das ohne Probleme auch tun. Am kommenden Wochenende in Ungarn wird dies während der Testphase einer neuen Regel nicht möglich sein.
Auf dem Hungaroring testet die Königsklasse erstmals ein neues Reifen-Reglement, bei dem den Fahrern vorgeschrieben wird, mit welchen Pneus sie auf Zeitenjagd gehen müssen. Bedeutet: Alle Piloten müssen in Q1 auf der härtesten, in Q2 auf der mittleren und in Q3 auf der weichsten Mischung auf die Strecke. Für Q1 stehen jedem Fahrer somit drei, für Q2 und Q3 jeweils vier Sätze zur Verfügung.
"Das sollte, zumindest auf dem Papier, mehr strategische Optionen eröffnen", erklärte Pirelli-Chef Mario Isola die Motive hinter der neuen Regel, die eigentlich schon in Imola getestet werden sollte, aufgrund der Renn-Absage dort aber erst an diesem Wochenende auf die Probe gestellt wird.
Sorgt die neue Regel für spannendere Formel-1-Rennen? - Für Spannung soll die Regel vor allem im Rennen sorgen. Hier könnten sich Teams, die ihre weichsten Reifen für gewöhnlich schon in Q2 verschleifen, plötzlich ganz neue strategische Möglichkeiten eröffnen. Genau darauf setzt die Formel 1.
Wie groß die Unterschiede am Ende für einen Rennstall wie Red Bull sind, bleibt hingegen abzuwarten. Das Team von Max Verstappen ist der Konkurrenz schließlich derart weit voraus, dass die Reifen nur eine kleine Rolle spielen könnten.
Der zweite Testlauf für das neue Reifen-Reglement ist in Monza Anfang September geplant. Danach wird die Formel 1 in Zusammenarbeit mit Pirelli die Resultate analysieren und entscheiden, ob die Regel schon zum Start der Saison 2024 für alle Rennen fest verankert wird.