WELT
Für 1,5 Milliarden Dollar zum Mond und zurück
Baku, den 7.Dezember (AZERTAG). Ein US-Unternehmen will Privatpersonen zum Mond befördern. Das Ticket soll 1,5 Milliarden Dollar kosten. Besonders für Superreiche dürfte das der letzte Kick sein.
Ehemalige Mitarbeiter der US-Raumfahrtbehörde Nasa haben die Gründung eines Unternehmens bekannt gegeben, das erstmals Reisen zum Mond - auch für Privatpersonen - verkaufen will. Für den Hin- und Rückflug für zwei Personen einschließlich Spaziergang auf dem Mond veranschlagt die Firma Golden Spike 1,5 Milliarden Dollar (1,16 Milliarden Euro).
„Unsere Vision ist es, ein verlässliches und erschwingliches amerikanisches Transportsystem zum Mond zu schaffen“, sagte der frühere Apollo-Flugdirektor Gerry Griffin, der heute als Chef der Firma Golden Spike arbeitet. In der Führung des Unternehmens arbeiten weitere frühere Nasa-Manager.
Golden Spike Company sei das erste Unternehmen, das regelmäßige Forschungsexpeditionen auf dem Mond anbieten wolle und das ab Ende des Jahrzehnts, erklärten die Firmengründer.
Erster Flug für 2020 geplant-Golden Spike könnte nach eigenen Angaben 2020 für den ersten bemannten Mondflug bereit sein. Der Termin hänge allerdings davon ab, wie viele Interessenten sich beteiligten.
Für den ersten Flug würden Investitionen von sieben bis acht Milliarden Dollar veranschlagt, sagte Golden-Spike-Präsident Alan Stern, ehemaliger Vize-Direktor für Wissenschaft bei der Nasa. Wenn das Programm laufe, könnten die Kosten bis auf 1,5 Milliarden Dollar für einen Flug von zwei Astronauten zum Mond sinken.
Firma will billige Flüge anbieten-„Wir können bemannte Mondflüge zum Preis von unbemannten realisieren“, sagte Stern. Er ließ sich allerdings nicht darauf festlegen, wie viele Flüge notwendig sind, damit sich das Projekt rechnet. Marktforschungen hätten ergeben, dass 15 bis 25 Staaten daran Interesse haben könnten, sagte er. Zu den potenziellen Kunden zählt Stern zivile Raumfahrtgesellschaften, Unternehmen Forschungseinrichtungen und einige extrem reiche Personen.
Einige Raumfahrtexperten sehen die Pläne der Firma skeptisch. Sie bezweifeln, dass die Firma finanziell dazu in der Lage wäre, die Reisen zum Mond durchzuführen.
Zu den Beratern der Firma gehören auch Politiker wie der frühere Repräsentantenhaus-Chef Newt Gingrich und Bill Richardson, der ehemalige US-Botschafter bei der UNO und Energieminister unter Ex-Präsident Bill Clinton.