GESELLSCHAFT
Kaukasische Wisente kehren zurück nach Aserbaidschan
Baku, 22. Mai, AZERTAC
Der öffentliche Verein IDEA (Internationaler Dialog für Umweltschutz), das Ministerium für Ökologie und natürliche Ressourcen und die Vertretung des World Wildlife Fund (WWF) in Aserbaidschan setzen ein gemeinsames Programm für Wiederansiedlung nachgezüchteter kaukasischer Wisente in Aserbaidschan um.
1927 wurde der letzte Wisent im Kaukasus erschossen. Damit waren freilebende Wisente dort ausgerottet. Trotzdem kehren die Wildrinder heute zurück in den Kaukasus - im Flugzeug! Die ersten acht Wisente sollen jetzt im Shahdag-Nationalpark im Norden Aserbaidschans ausgewildert werden. Weitere werden folgen. Sie kommen aus Zoos und Wildgehegen aus Belgien, Frankreich und Deutschland und werden in einer aufwendigen Reise zunächst über Land, dann auf dem Luftweg nach Aserbaidschan gebracht. Das Ganze ist Teil eines großen Wiederansiedlungsprogramms im gesamten Kaukasus.
Wie das regionale Korrespondenzbüro von AZERTAC berichtet, fand am 21. Mai eine Zeremonie zur Entlassung von nach Aserbaidschan gebrachten acht Wisenten in den Shahdag-Nationalpark statt. Der Zeremonie wohnten ebenfalls Leyla Aliyeva, Gründerin und Leiterin von IDEA, Mukhtar Babayev, Minister für Ökologie und natürliche Ressourcen und andere Gäste bei.
Wisente sind genügsame und ruhige Tiere, dabei aber sehr neugierig. Ihre Schritte messen anderthalb Meter und sie fressen bis zu 60 Kilogramm Gräser, Laub, junge Triebe und Baumrinde am Tag. Wisente ernähren sich vegetarisch und sind als sogenannte Megaherbivore - also Großpflanzenfresser - unersetzlich für die Natur. Durch ihren enormen Nahrungsbedarf nehmen Wisente Einfluss auf die Vegetation. Im Wald halten sie große Flächen offen, sorgen also für Lichtungen und Sonneneinstrahlung bis zum Boden. Dies erhöht die biologische Vielfalt des Waldes.