WIRTSCHAFT
Ölpreise zugelegt
Baku, 25. Januar, AZERTAC
Die Ölpreise haben zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Freitagmorgen 61,77 US-Dollar. Das waren 68 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 67 Cent auf 53,80 Dollar.
Marktbeobachter sehen die politische Krise in Venezuela als Preistreiber für Öl. In dem südamerikanischen Mitgliedsland der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) tobt ein heftiger Machtkampf zwischen der Regierung und der Opposition. Am Mittwoch hatte Parlamentschef Juan Guaidó sich zum Interimspräsidenten erklärt und damit Staatschef Maduro offen herausgefordert. Die USA erkannten Guaido umgehend als legitimen Präsidenten an.
Die angespannte politische Lage schürte am Markt Sorgen, dass die Ölexporte des Landes bald unterbrochen werden könnten. Venezuela hat die weltweit größten Ölreserven, befindet sich aber in einer schweren wirtschaftlichen Krise. 95 Prozent der Einnahmen stammen aus dem Ölexport. Anstatt in den Boomjahren die Abhängigkeit zu verringern und die Ölindustrie zu modernisieren, importierte Venezuela weiter fast alle Produkte aus dem Ausland - von Toilettenpapier bis hin zu Lebensmitteln.
Ölförderung in Venezuela deutlich eingebrochen - Als dann der Ölpreis einbrach und die Inflation rapide stieg, verschärfte sich die Krise dramatisch. Bereits mehr als drei Millionen Menschen haben das Land verlassen.
Die Ölförderung ist dramatisch eingebrochen. Laut dem früheren venezolanischen Planungsminister Ricardo Hausmann wurden im vergangenen Jahr nur noch 700.000 Barrel am Tag gefördert - ein Minus von 40 Prozent.