WELT
Soziale Netzwerke: Zeitplan für Abschaltung von Google+ bekannt gegeben
Baku, 31. Januar, AZERTAC
Die Betreiber des sozialen Netzwerks Google+ haben in ihrem Blog den Zeitplan für die endgültige Schließung des Dienstes bekanntgegeben. Der wichtigste Termin ist der 2. April 2019: Dann ist kein Zugriff mehr auf Nutzerprofile mitsamt den Fotos, Videos und andere Inhalte möglich - auch nicht für die Person, die das Profil angelegt hat. Google will gleichzeitig damit anfangen, die Daten nach und nach zu löschen.
Wer seine Bilder und Filme vorher sichern möchte, kann das auf relativ einfache Art tun. Google hat eine entsprechende Anleitung auf seinen Hilfeseiten veröffentlicht. Daten, von denen es ein Backup auf Google Photos gibt, werden nach Unternehmensangaben nicht gelöscht.
Bereits vor dem endgültigen Aus wird es auf Google+ immer mehr Beschränkungen geben. Ab dem 4. Februar können Kunden keine neuen Profile, Gruppen oder Veranstaltungen mehr anlegen. Ein weiterer wichtiger Stichtag ist der 7. März 2019, ab dem es nicht mehr möglich sein wird, Kommentare auf Drittseiten mit Hilfe von Google+ zu veröffentlichen; auf Blogger steht diese Funktion bereits ab dem 4. Februar nicht mehr zur Verfügung. Kommentare werden parallel zu den Profilen ab dem 2. April gelöscht. Ab dem 7. März werden auch die meisten anderen Schnittstellen nach und nach heruntergefahren.
Für viele dieser Funktionen gibt es noch kein festes Datum. Dabei geht es unter anderem um den Zugang zu Seiten über Konto und Passwort von Google+. Das soll in den kommenden Wochen nicht mehr möglich sein, wird aber teilweise durch einen Zugang über den Standardzugang von Google (ohne Plus) ersetzt.
Alphabet, der Mutterkonzern von Google, hatte das Aus für das Netzwerk im Herbst 2018 bekanntgegeben. Grund für die Abschaltung ist zumindest offiziell nicht die relative Erfolglosigkeit des Dienstes, sondern mehrere Datenpannen, die nach Angaben von Google ab März 2018 entdeckt und geschlossen wurden. App-Entwickler konnten unter anderem über die API auf Namen, die E-Mail-Adressen sowie - falls angegeben - auf das Geschlecht und das Alter von Nutzern zugreifen.