WELT
Annans Vermittlungsversuch in Syrien gescheitert
Baku, den 12. März (AZERTAG). Kein Ende der Syrienkrise in Sicht: Kofi Annan wollte mit dem Regime in Damaskus verhandeln. Doch Präsident Assad setzt auf eine militärische Lösung.
Der Vermittlungsversuch des ehemaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan in der Syrienkrise ist erfolglos geblieben. Annan unterbreitete Präsident Baschar al-Assad im Auftrag der Arabischen Liga und der Vereinten Nationen Vorschläge zur Beendigung der Krise, wie die UN mitteilte. Der Machthaber räumte einem Dialog jedoch wenig Chancen ein und verwies auf die Aktivität von „Terroristen“ in seinem Land. Auch weite Teile der Opposition lehnen Verhandlungen mit dem Regime ab.
Nach Ende der zweiten Verhandlungsrunde äußerte sich Annan am Sonntag verhalten optimistisch. Nach Angaben des arabischen Fernsehsenders Al-Arabija sagte er Journalisten: „Es wird schwierig werden, aber wir müssen die Hoffnung bewahren.“ Die Lage sei so gefährlich, dass „wir uns ein Scheitern nicht leisten können“.
Nach UN-Angaben hat Annan dem syrischen Machthaber konkrete Vorschläge zur Beendigung der Krise gemacht. Zugleich habe er zu einem Ende der Gewalt aufgerufen, den freien Zugang von Hilfsorganisationen und die Freilassung von Inhaftierten gefordert. Ein umfassender politischer Dialog solle die „berechtigten Anliegen und Bestrebungen des Volkes“ berücksichtigen, hieß es.
Assad habe Annan ernsthafte Bemühungen zur Lösung des Konflikts zugesagt, berichteten die syrischen Staatsmedien. Er habe aber gleichzeitig darauf hingewiesen, dass ein politischer Prozess nicht erfolgreich sein könne, solange bewaffnete terroristische Gruppen Chaos stifteten, berichtete die Nachrichtenagentur Sana. Das syrische Regime bezeichnet die Opposition als Terroristen.