WIRTSCHAFT
Coronakrise: Im ersten Quartal Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus in Verlustzone getrieben
Baku, 29. April, AZERTAC
Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat im ersten Quartal angesichts der Coronavirus-Krise 481 Millionen Euro Verlust gemacht. Im Vorjahr hatte das Unternehmen dagegen auch in den traditionell schwachen ersten drei Monaten noch 40 Millionen Euro Gewinn verzeichnet. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) sackte um knapp die Hälfte auf 281 Millionen Euro ab, wie der Konzern mitteilte.
Der Umsatz sank wegen Unterbrechungen bei der Flugzeug-Auslieferung infolge der Pandemie um 15 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro. Analysten hatten im laufenden Geschäft im Schnitt mit einem noch stärkeren Einbruch gerechnet, aber unter dem Strich einen Gewinn erwartet.
Die Luftfahrtindustrie ist mit am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffen. Airbus-Chef Guillaume Faury hatte die Belegschaft bereits vor einigen Tagen auf tiefgreifende Einschnitte eingestellt. "Das Überleben von Airbus steht infrage, wenn wir jetzt nicht handeln", schrieb der Franzose in einem Brief an die 135.000 Mitarbeiter.
"Noch nicht einmal das Worst-Case-Szenario" - Airbus "verbrennt Geld in einem nie dagewesenen Tempo", heißt es darin. 3000 Mitarbeiter in Frankreich auf Kurzarbeit zu setzen, sei nur der Anfang gewesen. "Wir müssen jetzt womöglich viel weitreichendere Maßnahmen planen." Innerhalb weniger Wochen habe Airbus etwa ein Drittel des Geschäfts verloren - "aber, ehrlich gesagt, ist das noch nicht einmal das Worst-Case-Szenario, auf das wir uns einstellen müssen".
Für das laufende Jahr wagt Airbus-Chef Guillaume Faury wegen der unklaren Dauer und Folgen der Coronavirus-Pandemie weiterhin keine neue Geschäftsprognose. Das Unternehmen fährt seine Flugzeugproduktion um rund ein Drittel zurück, weil viele Airlines ihre bestellten Maschinen erst später abnehmen wollen.