POLITIK
US-Außenministerium: In Armenien grassiert Antisemitismus nach dem Karabach-Krieg
Baku, 3. Juni, AZERTAC
Nach dem Einsatz israelischer Waffen durch Aserbaidschan im Zweiten Karabach-Krieg im Herbst 2020 hat der antisemitische Hass in Armenien zugenommen. Dies wurde auch von einigen Mitgliedern der jüdischen Gemeinde in Armenien und Vertretern der Zivilgesellschaft bestätigt.
Darum geht es in einem Bericht über Religionsfreiheit des US-Außenministeriums für 2021, teilte AZERTAC mit.
Im Bericht heißt es weiter, dass ein Mitglied der Opposition bei den Parlamentswahlen in Armenien im Juni die Zeugen Jehovas und die Kirche ”Worte des Lebens“ scharf kritisierte und sie ”Sekten“ nannte. Diese religiösen Gruppen haben sich jedoch nie als ”Sekten” bezeichnet. Dieser Begriff wird normalerweise in einem negativen Sinne verwendet.
Seit dem Krieg 2020 wurden das Holocaust-Mahnmal und die Völkermord-Gedenkstätte am 12. Februar zum dritten Mal zerstört. Vertreter religiöser Minderheiten gehen davon aus, dass häusliche Gewalt und gesellschaftlicher Druck nach wie vor ein großes Hindernis für ethnische Armenier sei, außer der armenisch-apostolischen Kirche eine andere Religion auszuüben, hieß es.
Im Bericht des US- Außenministeriums über Aserbaidschan wird darauf aufmerksam gemacht, dass Aserbaidschaner viele Moscheen und Gebetshäuser in den von der armenischen Besatzung befreiten Gebieten noch nicht besuchen könne, weil die Landminen immer noch große Gefahr in jenen Gebieten darstellen.