GESELLSCHAFT


Warum uns die Evolution Zahnschmerzen beschert hat

Baku, den 6. Dezember (AZERTAG). Haien wachsen Zähne immer wieder nach – uns Menschen dagegen bereiten die Zähne von Kindheit an Probleme. Doch warum der ganze Ärger?

Oh Gott, Schmerz, lass nach!“ – wer kennt nicht das Leid, das unsere Zähne uns bereiten können. Da pocht das Blut durch jene Knochengebilde, die, mit emailleähnlichem Schmelz überzogen, uns Allesfressern überhaupt erst erlauben, feste, größere Nahrung zu verspeisen. „Denn noch bis jetzt gab's keinen Philosophen, der mit Geduld das Zahnweh konnt' ertragen“, wusste auch William Shakespeare.

Eine Bakterien begünstigende Zufuhr von Zucker und mangelnde Pflege sorgen für ein allzu alltägliches Zivilisationsleiden. Meist nehmen wir unsere Zähne erst bewusst wahr, wenn sie schmerzen, ausfallen und durch Dritte ersetzt werden müssen. Von frühen Kindertagen an machen Zähne Probleme. Aber wozu der ganze Ärger? Warum hat die Evolution uns Zähne verpasst?

Na klar, sie schmücken ungemein, helfen uns, leckere Nahrung in kleine genießbare Portionen zu zerlegen. Aber diese Schmerzen! So wenig ein üblicherweise angerufener Schöpfer Abhilfe verschafft, so wenig ist er zuständig. Schuld an unseren Zähnen ist einmal mehr jene natürliche Kette allen Lebens auf der Erde. Sie verbindet uns zahntragende Menschen mit Organismen aus der tiefen Erdvergangenheit, sogar mit zahn- und kieferlosen Wesen. Denn kurioserweise gab es Zähne schon, bevor überhaupt ein zahntragender Kiefer da war, wie wir ihn so selbstverständlich bei uns kennen. Mehr noch: Anfangs waren Zähne nurmehr Hautschüppchen und dienten zum Schutz vor Feinden; gefressen und gekaut wurde mit ihnen erst später.

Aber der Reihe nach: Die ersten Zähne waren die Conodonten. Bis zum Kambrium vor rund 490 Millionen Jahren beherrschten wirbellose Weichtiere, allesamt zahn- und knochenlose Lebewesen, die Weltmeere. Dann finden sich Conodonten. Sie liefern aufgrund ihrer vielfältigen Merkmale und reichem Vorkommen vom Oberkambrium bis zur Trias-Zeit Leitfossilien, die den Geologen etwa bei der Suche nach Erdöl helfen.

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